Micheldorf im Kremstal
"Hurra, wir sind übersiedelt"
Groß ist die Freude bei allen Beteiligten über die neue, sanierte Micheldorfer Volksschule. Voran natürlich bei den Kindern und PädagogInnen, die nach einem Jahr Unterricht in der Containerschule nun in eine neue Schule übersiedelten.
MICHELDORF. „Trotz der beengten Platzverhältnisse war die Zeit im Container wider Erwarten sehr angenehm. Die Lehrmittel standen wegen Platzmangels zwar nur eingeschränkt zur Verfügung, die Bereitschaft, hier Zugeständnisse zu machen, waren bei allen sehr hoch“, erzählt Volkschul-Direktor Markus Schmidhuber.
Die bisherige Volksschule ist in verschiedenen Bauetappen errichtet worden. Das hatte zur Folge, dass Räumlichkeiten, die thematisch zusammengehören, oft weit voneinander verteilt im Haus waren. Dies ist nun eine wesentliche Neuerung im neuen Schulgebäude, dass ein „Lehrerstützpunkt“ geschaffen wurde, in dem die Lehrerzimmer, die Administration, die Direktion und das Konferenzzimmer nun nebeneinander situiert sind. Ein großer Vorteil ist auch, dass nun alle Räumlichkeiten der Volksschule im selben Gebäude untergebracht sind. Das betrifft die Schulbücherei, die bisher im Lehrerwohnhaus neben der Volksschule zu finden war. Ebenso die Förderklasse, für welche aus Platzproblemen ein Container errichtet worden war. Im neuen Gebäude stehen nun 13 vollständige Klassenräume (bisher 12), ein Gruppenraum und die Schulbücherei den Kindern zur Verfügung. In den Gängen wurden großzügige Lerninseln errichtet und die Klassenzimmer nicht nur neu möbliert, sondern auch nach dem Stand der Technik mit Internetanschlüssen, jeweils drei Computern sowie einem Beamer ausgestattet. Dadurch ist ein zeitgemäßer Unterricht möglich, der sich an den aktuellen Erfordernissen einer modernen Ausbildung orientiert.
Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes
Die alte Micheldorfer Volksschule, welche in den Jahren 1967 bis 1971 errichtet worden war, wurde im Zuge der Generalsanierung auf den letzten Stand der Technik gebracht, Barrierefreiheit geschaffen, das Raumangebot vergrößert, ausgelagerte Räumlichkeiten, wie die Schulbücherei, in den Schulkomplex aufgenommen und auch die Landesmusikschule durch einen Zubau integriert. Die gesamte Nutzfläche des Schulgebäudes wurde um insgesamt 870 m2 vergrößert, davon entfallen 610 m2 auf die Volksschule und 258 m2 auf die Landesmusikschule.
Durch die Sanierungsmaßnahmen, wie die thermische Sanierung der Außenhülle, der Erneuerung des Dachaufbaus und den Austausch der Fenster kann trotz der Erweiterung der beheizten Nutzfläche um 870 m2 der Energieverbrauch für die Beheizung des Gebäudes drastisch gesenkt werden. Das gesamte Heizsystem wurde durch die Installation einer neuen Gasheizung auf den neuesten Stand der Technik gebracht und die Anschlussmöglichkeit an die vom Gemeinderat beschlossene Bio-Nahwärme vorgesehen. Der Austausch des Heizsystems trägt auch zur Energieeinsparung bei. Trotz Vergrößerung der beheizten Nutzfläche um 870 m2 bringt die Sanierung eine Einsparung von 167.000 kWh/Jahr (Vor der Sanierung: 365.000 kWh/Jahr und nach der Sanierung: 198.000 kWh/Jahr)
Der sehr ambitionierte Plan, die vollständige Sanierung samt Zubau innerhalb eines Schuljahres zu sanieren, konnte fast eingehalten werden. Auf Grund der derzeitigen bekannten Materialengpässe und der daraus resultieren Lieferschwierigkeiten verzögerte sich die Fertigstellung um zwei Monate.
Das gesamte Sanierungsprojekt umfasste
• Fenstertausch und Erneuerung des Sonnenschutzes
• Austausch der Innentüren
• Thermische Sanierung der Gebäudehülle
• Sanierung der Haustechnik
• Barrierefreiheit und Brandschutz
• Zubau der Musikschule
• Schaffung eines Ausweichquartier für die Sanierungszeit
300.000 Euro Spende
Der vom Land OÖ genehmigte Finanzierungsplan 11/2020: 5,6 Millionen Euro musste auf 6,5 Milllionen Euro erweitert werden. Die Finanzierung der 6,5 Millionen Euro erfolgt nach folgendem Aufteilungsschlüssel: 48 Prozent durch die Marktgemeinde Micheldorf (wird innerhalb der nächsten 15 Jahre über Kredite finanziert). Wilhelm Sydow, ein privater Mäzen, unterstützt die Gemeinde dabei großzügig und stellt 300.000 Euro zur Verfügung.
Die restlichen 52 Prozent der Baukosten werden durch Bundes- und Landesmittel sowie Bedarfszuweisungsmittel aufgebracht.
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