Im Herbst droht Kindern wieder das Drei-Tage-Fieber
Beim sogenannten Drei-Tage-Fieber handelt es sich um eine Virusinfektion, an der fast 95 % aller Kinder in der Regel zwei Mal zwischen dem 6. Monat und dem zweiten Lebensjahr erkranken.
KIRCHDORF (wey). „Vor allem im Herbst steigt die Zahl der Infektionen“, betont Prim. Dr. Gerhard Pöppl, Kinderspezialist am LKH Kirchdorf. Auch wenn der Verlauf meist harmlos ist, empfiehlt es sich aufgrund des hohen Fiebers einen Mediziner zurate zu ziehen.
Ausgelöst wird das Drei-Tage-Fieber durch zwei Viren, welche zur Familie der Herpes-Viren gehören. Es wird durch eine Tröpfcheninfektion, also beim Husten, Sprechen, Niesen oder Küssen übertragen. „Ein Kind vor der Ansteckung mit Drei-Tage-Fieber zu schützen, ist praktisch unmöglich. Es gibt bislang keine Schutzimpfung. Vor allem im Herbst steigt die Infektionsgefahr. Einziger Trost: Hat man beide Infektionen einmal durchgemacht, ist man ein Leben lang immun!“, gibt der Leiter der Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde am LKH Kirchdorf erste Einblicke in die weit verbreitete Kinderkrankheit.
Die typischen Anzeichen des Drei-Tage-Fiebers sind – wie der Name bereits vermuten lässt – wenige Tage, andauerndes, hohes Fieber (bis zu 41°C), gefolgt von einem leichten Hautausschlag. „Der Ausschlag entwickelt sich meist erst bei Nachlassen des Fiebers, hält max. vier Tage an und kann sich durch Juckreiz äußern. Er ist rötlich und besteht aus kleinen Flecken, die zwei bis fünf Millimeter messen. Sie verlaufen zum Teil ineinander und werden weiß, wenn man Druck ausübt. Die Rötungen treten hauptsächlich am Bauch, im Brustbereich und am Rücken auf“, so Pöppl.
In der Regel sind die Symptome des Drei-Tage-Fiebers mit fiebersenkenden Mitteln – wie Wadenwickel oder fiebersenkenden Medikamenten – gut behandelbar. Meist verläuft die Krankheit ohne Komplikationen. Bei einigen Kindern führt das hohe Fieber und der damit verbundene schnelle Anstieg der Körpertemperatur jedoch zu Fieberkrämpfen. „In diesem Fall sollte unbedingt ein Krankenhaus aufgesucht werden, vor allem, wenn es sich um den ersten Fieberkrampf des Kindes handelt“, appelliert der Kirchdorfer Experte.
Zuhause sollten die Eltern darauf achten, dass während des Krampfes ausreichend Platz um das Kind herum ist, um Verletzungen aufgrund der Zuckungen zu vermeiden. Auf keinen Fall sollte versucht werden, die Krämpfe zu unterdrücken. Großteils verlaufen Fieberkrämpfe unkompliziert und dauern nur wenige Minuten. Problematisch können sie lediglich bei einer Dauer ab 15 Minuten, einseitiger Betonung oder bei mehrmaligen Wiederholungen in kurzer Zeit werden“, so der Primar abschließend.
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