Caritas
Immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen

Elisa Staub von der Caritas-Sozialberatungsstelle Kirchdorf. | Foto: Caritas
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Durch Arbeitslosigkeit sind immer mehr Menschen auf Caritas-Hilfe angewiesen – auch im Bezirk Kirchdorf.

BEZIRK KIRCHDORF. Die 50-jährige Frau L. verlor nach langjähriger Anstellung ihren Job im Verwaltungsbereich. Aufgrund ihrer guten beruflichen Laufbahn hatte sie aber Hoffnung, bald wieder Arbeit zu bekommen. Doch Corona zerstörte diesen Plan. Als sie ihr Erspartes aufgebraucht hatte, wusste sie nicht mehr, wie sie ihre Miete bezahlen sollte. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an die Caritas-Sozialberatung in Kirchdorf, wo sie Unterstützung erhielt. Diese „erste Hilfe“ ist in Corona-Zeiten wichtiger denn je und dank der Spenden möglich, um die bei der Haussammlung ehrenamtliche MitarbeiterInnen aus den Pfarren im Bezirk Kirchdorf bitten.

Aussichtslose Situation

In der derzeitigen wirtschaftlichen Krisenzeit ist es für Frau L. quasi unmöglich, mit 50 Jahren wieder einen Job zu finden. Die Angst, dass sie die Wohnung verlieren würde und wie sie den Kredit zahlen sollte, machte sie so niedergeschlagen, dass sie nicht mehr aufstehen konnte und sie sich ins Krankenhaus einweisen ließ. Erst nach einigen Wochen ging es ihr besser und sie konnte wieder entlassen werden. Leider häuften sich neben den Mietrückständen auch Energierückstände und es kam zur Stromabschaltung in der Wohnung. Mit Hilfe der Caritas-Sozialberatung konnte die Stromrechnung bezahlt werden und es wurde gemeinsam ein Zahlungsplan erstell, sodass Miete, Strom und Heizung gesichert sind. Außerdem wurde eine Schuldenregulierung für die weiteren offenen Zahlungen gefunden. „Die finanzielle Situation haben wir stabilisiert. Der große Traum von Frau L., wieder einen Job zu finden, hat sich bis heute leider noch nicht erfüllt“, sagt Elisa Staub von der Caritas-Sozialberatungsstelle Kirchdorf.

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass bei ohnehin niedrig bezahlten Jobs, ein Arbeitsplatzverlust die Menschen an die Grenzen ihrer Existenz bringt. Nur mehr mit 55 Prozent des Verdiensts über die Runden zu kommen ist vor allem für Alleinstehende, Alleinerziehende oder kinderreiche Familie ein Ding der Unmöglichkeit.

2020: Unterstützung für 255 Erwachsene und Kinder aus dem Bezirk Kirchdorf

„Insgesamt haben wir im Vorjahr 70 Frauen, 58 Männer und 127 mitbetroffene Kinder unterstützt“, sagt Caritas-Sozialarbeiterin Elisa Staub. Ob jemand Anspruch auf die Caritas-Hilfe hat, wird anhand der Einkommens- und Ausgabensituation genau geprüft. Gemeinsam wird ein langfristiger Weg aus der Krise erarbeitet. Als „erste Hilfe“, um eine akute Notsituation zu überbrücken, geben die Caritas-MitarbeiterInnen Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheine aus. Wenn erforderlich, werden auch Zuschüsse zu Heizung- oder Stromrechnungen gewährt. Außerdem helfen die SozialarbeiterInnen den Betroffenen, verschiedene sozialrechtliche Ansprüche geltend zu machen.
Oberösterreichweit wurden im Jahr vor der Pandemie (2019) 10.981 Personen von der Caritas unterstützt. Im vergangenen Jahr waren es 12.204 Menschen, inklusive der im selben Haushalt lebenden mitunterstützten Familienmitglieder. Das sind 11 Prozent mehr armutsbetroffene Menschen, die auf die Hilfe der Caritas angewiesen waren.

Helfen Sie mit einer Spende bei der Haussammlung

Die Caritas-Nothilfe in den Sozialberatungsstellen funktioniert nur dank der Spenden, die großteils bei der Haussammlung eingenommen werden. Freiwillige MitarbeiterInnen der Pfarren gehen dabei von Tür zu Tür oder hinterlassen einen Haussammlungs-Erlagschein im Postkasten. Dieses Geld kommt ausschließlich der Hilfe für Menschen in Oberösterreich zugute – und sichert das Bestehen von Caritas-Einrichtungen wie zum Beispiel den zwölf Sozialberatungsstellen, dem „Haus für Mutter und Kind“, dem „Krisenwohnen“, sechs „Lerncafés“, in denen Kinder kostenlos Lernförderung erhalten, und dem „Help-Mobil“, einer medizinischen Notversorgung für Obdachlose in Linz.

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