Markt & Stift verbindet eine 40 Meter Rutsche

KREMSMÜNSTER (sta). Der "Dreiklang der Gärten" findet bis 15. Oktober in Kremsmünster statt. Stift, Markt und Schloss verwandeln sich in eine harmonische Gartenkomposition mit vielseitigen gärtnerischen und touristischen Attraktionen. Verantwortlich dafür zeichnet auch Gartenplanerin Carla Lo.

Frau Lo, was unterscheidet die Gärten in Kremsmünster von den anderen Landesgartenschauen?
Carla Lo: Jeder Ort hat seine Eigenheiten. In Kremsmünster ist eine der Besonderheiten die Topographie und die Aufteilung des Ausstellungsbereichs in die drei Standorte Stift, Markt und Schloss. Diesen Höhenunterschied galt es nicht als trennendes Element zu sehen, sondern zur Stärke zu machen. Entstanden ist zum Beispiel eine 40 Meter lange Rutsche, die Markt und Stift über 30 Höhenmeter miteinander verbindet. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass vor allem der erste Rutschenteil eine Mutprobe ist, die mir einen ziemlich lang anhaltenden blauen Knöchel beschert hat.

Wie groß sind die Flächen, die Sie verplant haben?
Das Areal der Gartenschau umfasst auf die drei Standorte verteilt insgesamt 21,9 Hek-tar. Erst durch viele gemeinsame Ortsbegehungen konnte herauskristallisiert werden, welche Bereiche nachhaltig umgestaltet werden sollen. Die Nachnutzung spielte schon während der Planung eine große Rolle. Gartenschauen haben als Stadtentwicklungswerkzeug, immer langfristig zum Ziel, die Lebensqualität und Attraktivität von Gemeinden zu fördern.

Wie weit sind die Wege der Gartenschau in Kremsmünster und wie lange ist man unterwegs, wenn man sich dafür Zeit nehmen möchte?
Bei Führungen werden wir immer wieder ungläubig angeschaut, wenn wir sagen, dass wir den ganzen Tag unterwegs sein werden. Das Gelände ist groß, es gibt viele Schaugärten und darüber hinaus eine gute Gastronomie, gemütliche Sitzgelegenheiten und Veranstaltungen. Das Gartenschau-Ticket ist aber so ausgelegt, dass man sich die unterschiedlichen Bereiche an unterschiedlichen Tagen anschauen kann. Also bitte ausreichend Zeit und gutes Schuhwerk mitbringen.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen?
Es ist toll, wenn alle an einem Strang ziehen und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. In vielen Punkten wurden Kompromisse gefunden. In anderen Punkten haben wir so lange diskutiert, bis eine Mehrheit gefunden wurde. Besonders die Arbeiten im Bestand im Stift waren ein kleines Abenteuer. Man findet keine Leitungen, wo welche sein sollten, dafür Fundamente, wo keine sein sollten. Gerade dann hilft es, wenn alle Beteiligten unkompliziert gemeinsam nach einer Lösung suchen.