Hui statt Pfui
Müllsammelaktionen im Bezirk Kirchdorf zeigen Handlungsbedarf
Die Vermüllung der Landschaft ist im Frühjahr, wenn die „Hui statt Pfui“ Flurreinigungsaktionen laufen, aktueller denn je.
BEZIRK KIRCHDORF. „Der Handlungsbedarf wird den Menschen erst recht bewusst, wenn sie bei Flurreinigungsaktionen unterwegs sind und merken, wie sorglos teilweise mit der Natur umgegangen wird“, sagt Kirchdorfs OÖVP-Bezirksobmann Christian Dörfel. Alleine das Beispiel Steinbach am Ziehberg, wo an einem halben Tag 120 Kilo Müll am Wegesrand eingesammelt wurden zeigt diesen Handlungsbedarf. „Die Ergebnisse der Flurreinigungsaktionen sind erfreulich, denn immerhin wird die Natur dadurch etwas sauberer. Es ist aber erschreckend, wie teilweise mit unserer Umwelt umgegangen wird – oft, ohne an die Konsequenzen für Natur, Tier und Mensch zu denken.“
Das achtlose Wegwerfen von Müll ist nicht nur für Straßenerhalter ein zunehmendes Problem, noch größer sind die Folgen für die Landwirtschaft. „Geraten achtlos weggeworfene Dosen in den Futterkreislauf von Tieren, so werden die zerschredderten Aluminiumteile zur tödlichen Falle für Tiere“, erklärt Dörfel.
Eine Kippe verunreinigt tausend Liter Wasser
„Ein ähnliches Problem stellen Zigarettenstummel dar. Jede Kippe verunreinigt 1.000 Liter Wasser und hat auch im Tierfutter nichts verloren. Sie verrottet auch nicht, sondern zerfällt zu Mikroplastik und landet somit auf Umwegen in unseren Körpern.“
80 Prozent der 4,5 Billiarden Zigarettenfilter jährlich werden unsachgemäß entsorgt und führen nicht nur zu Ärgernis, sondern zu ernsten Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier. Für Österreich bedeutet das umgerechnet zirka drei volle olympische Schwimmbecken an unsachgemäß entsorgten Zigarettenstummeln. Dörfel ruft dazu auf, sogenannte Taschen-Aschenbecher zu verwenden: „Ein Zigarettenstummel gehört nicht auf den Boden, sondern ordentlich entsorgt. Mit verschließbaren Reagenzgläsern oder ähnlichem kann mit wenig Aufwand viel Wirkung erzeugt werden!“
Geht es nach Dörfel und der OÖVP im Bezirk, so soll achtloses Wegwerfen von Müll im neuen Abfallwirtschaftsgesetz strenger bestraft werden:
„Es muss klar sein, dass die mutwillige Verunreinigung der Natur kein Kavaliersdelikt ist – egal ob ein kleiner Zigarettenfilter auf Gehwegen, die Getränkedose am Straßenrand oder die alten Autoreifen im Wald.“
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