Rarität: Landler-Gewehr im Mehlsack entdeckt
Bei dem Fundstück handelt es sich um ein Gewehr aus dem Landlerdorf Großpold im rumänischen Siebenbürgen.
SANKT PANKRAZ (wey). Die Landlerin Anneliese Pitter, deren Vorfahren im 18. Jahrhundert wegen ihres Glaubens aus Österreich verbannt wurden, hat dieses Gewehr in einer Dachecke ihres Elternhauses gefunden. Die Schusswaffe war im Stroh verborgen. Sie stammt aus dem Besitz ihres Großvaters Samuel Wagner. „Waffenbesitz war den Leuten in der kommunistischen Zeit strengstens verboten. Es spricht demnach einiges dafür, dass dieses Gewehr verwendet wurde, um illegal Wild zu schießen“, erklärt Soziologe Roland Girtler.
Österreichische Wurzeln
Girtler reist seit zwei Jahrzehnten jedes Jahr für zwei Wochen mit Studenten der Wiener Universität nach Großpold, um diese alte bäuerliche Welt mit österreichischen Wurzeln zu erforschen. „Das Gewehr wurde in dem beigelegten Mehlsack transportiert. Auch der Mehlsack, auf welchem die Initialen einer Bauernfamilie eingestickt sind, hat eine Geschichte. Bis vor nicht allzu langer Zeit hat man in Großpold das Getreide selbst gemahlen und das Mehl in so einem Sack transportiert.“
Das Gewehr ist ab sofort im europaweit einzigartigen Wilderermuseum in Sankt Pankraz zu besichtigen.
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