Richtiger Umgang mit Alkohol
Abends ein Gläschen Bier oder Wein - das kann ja nicht schaden. Alkoholkonsum ist aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken und Teil unseres wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens.
KIRCHDORF. Abends ein Gläschen Bier oder Wein - das kann ja nicht schaden. Alkoholkonsum ist aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken und Teil unseres wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens.
Wie bei allen Suchtmitteln ist jedoch nicht die Substanz per se das Problem, sondern der unkontrollierte Umgang damit.
Nicht nur eine hohe Dosis, sondern auch langfristiger Alkoholkonsum kann die Gesundheit beträchtlich gefährden und die Macht der Gewohnheit zur Abhängigkeit führen. Heute ist Alkohol weltweit bereits das Suchtmittel mit den verheerendsten gesundheitlichen Auswirkungen gleich nach dem Tabakkonsum.
Alkoholfolgeerkrankungen belegen nach Herz-Kreislauf-Krankheiten den 3. Platz in der Weltrangliste der häufigsten Krankheiten.
Laut WHO-Kriterien wird die Unbedenklichkeitsgrenze bereits überschritten, wenn täglich mehr als ½ Liter Bier oder ¼ Liter Wein (bei Frauen etwas weniger) getrunken wird. Vorausgesetzt es wird auch regelmäßig verzichtet, an mindestens zwei Tagen die Woche. Denn aus wissenschaftlicher Sicht kommt täglicher Alkoholgenuss bereits einer Sucht gleich.
Wer täglich trinkt, sollte einfach mal vier Wochen aufhören und feststellen, ob er es vermisse. Damit man spürt, ob man auch ohne Alkohol leben kann. Denn ein Gläschen Wein am Abend stelle zwar für den Körper noch keine Gefahr dar, allerdings könne auf diese Weise auch eine seelische Abhängigkeit beginnen, die das Potenzial hat, zur körperlichen heranzuwachsen.
Personen, die regelmäßig kleine Mengen Alkohol trinken, sollten sich klarmachen, wozu sie trinken. Wenn der Alkohol helfen soll, Sorgen zu vertreiben, entspannter und fröhlicher zu sein oder jemanden leichter ansprechen zu können, sind das Risikofaktoren für eine seelische Abhängigkeit.
Suchtfrei ist, wer höchstens dreimal die Woche Alkohol konsumiert - aber nicht konsumieren „muss“.
Mag. Denise Wiesner
Klinische und Gesundheitspsychologin am LKH Kirchdorf
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