Unterschätzte Gefahren zu Hause: rund 2.800 Verletzte beim Frühjahrsputz

Foto: Stefan Körber/Fotolia

Die Tage werden wieder länger und heller und die ersten Sonnenstrahlen machen die Spuren des Winters deutlich: undurchsichtige Fensterscheiben, Staub in den Ecken, Schlieren auf den Böden und allerlei "Gerümpel", das entsorgt werden muss. Gerade im März und April greifen viele Menschen zu Eimer, Wischmop und Co. und widmen sich dem Frühjahrsputz. Dass dabei die Unfallgefahr jedoch nicht unterschätzt werden darf, zeigt eine Prognose des KFV, welche davon ausgeht, dass sich alleine in den Monaten März und April pro Tag mehr als 40 Personen beim Putzen verletzen werden. Rund acht von zehn Verletzten sind Frauen.

"Kaum jemand glaubt an ein Verletzungsrisiko in den eigenen, vermeintlich sicheren, vier Wänden", so DI Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Forschung & Wissensmanagement im KFV. "Aber oft reichen eine unachtsame Bewegung oder ein Schritt daneben und schon ist es passiert. Ratsam ist es daher, gerade beim Putzen Stress und Hektik zu vermeiden und ausreichend Zeit für sein Putzvorhaben einzuplanen sowie regelmäßige Pausen einzulegen. Der Frühling ist lange, es muss nicht alles an einem Tag erledigt werden."

Risikogruppe Seniorinnen

Einem besonders hohen Unfallrisiko - sei es beim Frühjahrsputz oder bei sonstigen Aktivitäten im und um das Haus - sind ältere Menschen ausgesetzt. So verunglückten im Jahr 2014 76.400 Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren (rund 48 Prozent) in ihrer Wohnung sowie 32.600 (rund 20 Prozent) in der Umgebung ihrer Wohnung - beispielsweise im Garten - so folgenschwer, dass sie ins Krankenhaus mussten. Rund 16 Prozent dieser Unfälle passierten im März und April, also in der Zeit des Frühjahrsputzes. Ein Geschlechtervergleich der spitalsbehandelten Personen aus der Altersgruppe 65+ zeigt einen unverhältnismäßig hohen Anteil an weiblichen Betroffenen (88 Prozent) - auch im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (58 Prozent). Die Verletzungen, die sich ältere Personen beim Frühjahrsputz zuziehen können, sind durchaus schwerwiegend und reichen von Verletzungen der oberen Extremitäten (42 Prozent) sowie der unteren Extremitäten (37 Prozent) bis hin zu Kopfverletzungen (9 Prozent). Die häufigste Verletzungsart bei über 65-Jährigen sind Knochenbrüche (63 Prozent), gefolgt von Sehnen- und Muskelverletzungen (11 Prozent) und offenen Wunden (9 Prozent). Die meisten Verletzungen wurden durch Stürze (85 Prozent), Überstrapazierung (8 Prozent) und Zusammenstöße mit Objekten oder anderen Personen (6 Prozent) hervorgerufen. "Überanstrengung aber auch Unachtsamkeit, Hektik und Bequemlichkeit können verheerend sein. So ist es eindeutig besser, etwa beim Fensterputzen, einmal mehr die Leiter umzustellen oder Teleskopstangen zu verwenden als durch Verrenkungen einen Sturz zu riskieren. Überhaupt sollte man beim Putzen von Fenstern, hohen Kästen oder Küchenzeilen immer trittsicher unterwegs sein. Dazu gehört neben einer intakten Leiter auch ordentliches Schuhwerk mit rutschfesten Sohlen. Auf gar keinen Fall sollte man auf Tische, Hocker oder Stühle steigen, denn da sind Stürze oft vorprogrammiert", empfiehlt Robatsch.

Effektive Sicherheitsregeln

. Nicht versuchen, drei Dinge auf einmal zu erledigen. Mit dem Zeitdruck und der Hektik steigt auch die Unfallgefahr.
. Gutes Schuhwerk mit rutschfester Sohle ist Grundvoraussetzung.
. Zweckmäßige Kleidung tragen, mit der man nicht hängen bleibt.
. Sämtliche Hilfsmittel so platzieren, dass man nicht darüber stolpert. Herumliegende Gegenstände und ausgeschüttete Flüssigkeiten sind eine große Stolper- und Ausrutschquelle.
. Nicht auf Fensterbänke, Stühle oder Tische steigen. Geprüfte Leitern als Steighilfen verwenden.

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