Vierkanter als Kulturgut erhalten und beleben

Die Buchautoren rund um Historikerin Katharina Ulbrich (li.) aus Waldneukirchen, v. li.: Isolde Fürst (GF Leaderregion Linz-Land), Steyrs Bezirksbauernkammerobfrau Traudi Huemer, Christian Schilcher (GF Leaderregion Traun4tler Alpenvorland) und Marianne Wörndl (Grafikerin) aus Ansfelden. | Foto: Thöne
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  • Die Buchautoren rund um Historikerin Katharina Ulbrich (li.) aus Waldneukirchen, v. li.: Isolde Fürst (GF Leaderregion Linz-Land), Steyrs Bezirksbauernkammerobfrau Traudi Huemer, Christian Schilcher (GF Leaderregion Traun4tler Alpenvorland) und Marianne Wörndl (Grafikerin) aus Ansfelden.
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BEZIRK. Unzählige Vierkanter prägen das Landschaftsbild im Raum Steyr, Kirchdorf und Linz-Land. Ob majestätisch oder klein und bescheiden, alt oder renoviert – das einzigartige kulturelle Erbe gilt es auch für die nächsten Generationen zu sichern.

Interviews mit Hofbesitzern
Die Leaderregionen Traun4tler Alpenvorland und Linz-Land haben sich die Erhaltung der „sanften Riesen“ auf ihre Fahnen geheftet. Im Rahmen des EU-geförderten Leader-Projekts „Neues Leben in alten Höfen“ erscheint im September das gleichnamige Buch mit dem Untertitel „Innovative Nutzungskonzepte von traditionellen Vierkanthöfen“. Neben der Entwicklungsgeschichte, rund 200 Fotos und vielen Nutzungsbeispielen samt Interviews mit Besitzern enthält der quadratische Band auch rechtliche, wirtschaftliche und bauliche Informationen für Hofbesitzer – als Anreiz, neue Wege zu beschreiten.

Immer weniger bewirtschaftete Bauernhöfe
„Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft werden viele Höfe nicht mehr im Vollerwerb geführt“, sagt Historikerin und Buchautorin Katharina Ulbrich. Gab es 1995 noch 45.000 landwirtschaftliche Betriebe in OÖ, so sind es derzeit nur noch rund 33.000. Die Frage sei, wie man Vierkanthöfe weiterhin nutzen und beleben kann. „Man soll durchaus Veränderungen vornehmen, jede Zeit hat dem Vierkanter ihren Stempel aufgedrückt“, sagt Ulbrich.

Gastbeitrag von Roman Sandgruber
Gemeinsam mit Traudi Huemer (Steyrer Bezirksbauernkammerobfrau), Grafikerin Marianne Wörndl aus Ansfelden sowie den Geschäftsführern der Leaderregionen Linz-Land und Traun4tler Alpenvorland, Isolde Fürst und Christian Schilcher, zeichnet Ulbrich für das neue Buch verantwortlich. Auch der Historiker Roman Sandgruber und Vitus Lenz von der Landwirtschaftskammer OÖ haben Beiträge verfasst.

Vieles ist möglich
„Das Buchprojekt zielt darauf ab, die Vierkanthöfe nachhaltig zu sichern und Beispiele für Veränderungen zu geben“, betont Schilcher. „Vieles ist möglich.“ Mitautorin Traudi Huemer bewohnt selbst einen Vierkanthof in Rohr im Kremstal, drei Generationen leben dort, sie betreibt Schweinezucht. Ihr Ziel ist es, den großen Hof zu bewirtschaften und zu erhalten.

Bereits in den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Vierkanter. Unter anderem einen Vierkanter-Wettbewerb, gemeinsam mit der nö. Moststraße, bei dem besondere „Juwel-Vierkanter“ vorgestellt wurden. „Das Ziel war immer dasselbe – nämlich den Vierkanter ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken – als regionales Markenzeichen und wertvolles Kulturgut“, betont Isolde Fürst, Geschäftsführerin der Leaderregion Linz-Land.

ZUR SACHE:

Als Kernland des Vierkanters gelten die Bezirke Steyr-Land, Kirchdorf und Linz-Land. Insgesamt erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser einzigartigen europäischen Hofform über elf Bezirke mit 185 Gemeinden.

Um 1880 gab es in Oberösterreich rund 8500 Vierkanter. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden weitere 2000 Höfe in die Form eines Vierkanters gebracht.

Große Vierkanter galten als demonstrative Bauernherrlichkeit. Manche Vierkanter sind bis zu hundert Meter lang. Der Reichtum liegt in der Mostproduktion begründet. „Diese Häuser hat der Most gebaut“, hieß es. 1930 gab es in Linz-Land etwa 190.000 Apfel- und 150.000 Birnenbäume. Im 17. Jahrhundert sind die ersten Vierkanthöfe entstanden. Zur Schutzfunktion kamen praktische Überlegungen – die Wege sind kürzer, wenn Wohnung, Stall und Speicher eng beisammen liegen.

Gleichzeitig mit dem Erscheinen des neuen Buchs „Neues Leben in alten Höfen“ wird eine Homepage freigeschaltet, die zahlreiche Infos über den Vierkanter liefert:

http://www.vierkanthof.eu

Links:
http://www.leader-alpenvorland.at
http://www.linz-land.at

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Foto: Helena Huber
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