ORF-Beitrag Nationalpark Kalkalpen
Vom Industriegebiet zum Naturparadies

Die Bergarbeiter in Weißwasser.  | Foto: Knappenhaus Unterlaussa
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Zum 25-jährigen Jubiläum des Nationalparks Kalkalpen geben Thomas Hackl und Martina Hechenberger in einem Österreich-Bild am Sonntag, 19. März um 18:25 Uhr auf ORF 2 einen kleinen Einblick in die Geschichte des heutigen Naturparadieses.

BEZIRK KIRCHDORF. Seit mehr als 25 Jahren wird in Oberösterreich im Nationalpark Kalkalpen das größte zusammenhängende Waldgebiet und einer der letzten Urwälder Österreichs bewahrt. In den 70er Jahren wurde hier noch Bauxit abgebaut. Später gab es Pläne für ein Speicherkraftwerk und ein Kanonentestgelände. Jedoch vereitelten Aktivisten diese Vorhaben. Noch bevor die Hainburger Au besetzt wurde, blockierten Gegner wochenlang die Bauarbeiten und sorgten so für ein Umdenken. Dann entstand 1997 der zweitgrößte Nationalpark Österreichs und seit fünf Jahren zählen seine Buchenwälder mit Jahrhunderte alten Bäumen sogar zum Unesco-Weltnaturerbe. Thomas Hackl und Martina Hechenberger zeigen in einem "Österreich-Bild" aus dem ORF-Landesstudio OÖ diese Geschichte, in der sich die Natur erholen konnte und sich inzwischen sogar der Luchs wieder wohlfühlt. 

Die Geschichte des Nationalparks

Das Reichraminger Hintergebirge war einst wichtiger Holzlieferant für die Eisenindustrie im benachbarten Ennstal. Für den Holztransport wurde nach dem ersten Weltkrieg eine Waldbahn errichtet. Die Trasse führte von Unterweißwasser bis Reichraming und hatte mit den Zubringerrouten eine Streckenlänge von circa 40 Kilometer.
1971 wurde die Waldbahn schließlich stillgelegt und abgebaut. Sie gehörte zu den am längsten in Betrieb stehenden Waldbahnen Österreichs mit dem größten Schienennetz. 19 Tunnels und 41 Brücken wurden dafür gebaut, diese sind heute Basis für ein einladendes Radwegenetz. 

Bergbaumuseum in Unterlaussa

Am Erzberg von Reichraming soll ab 1538 ein Jahrzehnt lang Eisenerz abgebaut worden sein. Im Gebiet von Weißwasser wurde Bergbau betrieben und Gagat, Eisenerz und Kohle abgebaut. Im zweiten Weltkrieg war wegen des hohen Bedarfs an Aluminium, Bauxit für die Rüstungsindustrie abgebaut. Für den Transport des Erzes wurde die längste Materialseilbahn zum Bahnhof Weißenbach-St. Gallen im Ennstal gebaut. Von dort ging der Transport per Bahn weiter zur Verarbeitung ins Aluminiumwerk Ranshofen. Die Bergbausiedlung Weißwasser zählte zur Hochblüte des Bauxit-Abbaus rund 1.000 Bewohner. Es gab einen Konsum-Markt und eine Schule. 1964 war der Abbau nicht mehr rentabel und die Minen wurden stillgelegt. Die Bewohner siedelten ab und die Natur überwucherte die übriggelassenen Relikte der Häuser und Anlagen. Das Knappenhaus wurde abgebaut und in Unterlaussa originalgetreu wiedererrichtet. Im darin errichteten Bergbaumuseum wird die Geschichte der Region und der Bewohner vermittelt.

Endgültig unter Schutz gestellt

1982 konnte ein geplanter Kanonen-Schießplatz des steirischen Herstellers Noricum, ein Tochterunternehmen der Voest, verhindert werden. Für ein ebenfalls geplantes Speicherkraftwerk in Reichraming mit hundert Meter hohen Staumauern wurde im Frühjahr 1984 bereits mit den vorbereitenden Bauarbeiten begonnen. Jugendliche aus der Umgebung organisierten aber eine wochenlange Besetzung der Baustelle und erzwangen so einen Baustopp. Ein Umdenken der Politik verhinderte weitere Eingriffe. Am 25. Juni 1997 wurde der Nationalpark Kalkalpen feierlich eröffnet und das Waldgebiet endgültig unter Schutz gestellt. Europaweit gibt es sonst kaum so große und 500 Jahre alte Buchenbestände, daher wurden 2017 diese Buchenwälder in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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