Von Generation zu Generation

Vier Generationen: auf einem Blick: Franz Dorfbauer (2.v.re.) mit Frau Edeltrud, Tochter Katrin und Mutter Katharina. | Foto: Staudinger
  • Vier Generationen: auf einem Blick: Franz Dorfbauer (2.v.re.) mit Frau Edeltrud, Tochter Katrin und Mutter Katharina.
  • Foto: Staudinger
  • hochgeladen von Franz Staudinger

BEZIRK (sta). Bereits seit 1931 können Bauernhöfe in Oberösterreich im Rahmen des „Erbhöfegesetzes“ die Bezeichung „Erbhof“ führen. Das Recht dazu muss sich eine Familie allerdings erst verdienen: Der Landesregierung ist dazu ein Nachweis zu erbringen, der besagt, dass der bäuerliche Besitz seit mindestens 200 Jahren innerhalb derselben Familie übertragen worden ist. Außerdem muss der Hof vom Eigentümer selbst bewohnt und bewirtschaftet werden. Das Erbhofzeichen wird von der Landesregierung kostenlos beigestellt und besteht aus einer Ehrenurkunde und einer Kupfer-Plakette, die sichtbar am Haus montiert werden kann. Neben dem ideellen Wert kann sich aus der Sache durchaus auch ein wirtschaftlicher Nutzen ergeben. Denn mit der Plakette hat man auch das Recht die Ehrenbezeichnung geschäftlich zu führen, zum Beispiel in Logos, Briefköpfen oder Produktbeschreibungen.

Familienbetriebe rückläufig

In den 23 Gemeinden im Bezirk Kirchdorf gibt es keine Erbhöfe in Kirchdorf, Edlbach, Hinterstoder, Rosenau, St. Pankraz und Windischgarsten. Zwei Bauernhöfe in Steinbach/Steyr und einer in Molln, sind bereits seit Oktober 1937 "Erbhöfe" und damit die ältesten, datierten im Bezirk, die dem Land Oberösterreich gemeldet wurden. Franz Dorfbauer vom "Humplbauergut" in Steinbach dazu: "Natürlich sind wir stolz darauf. Es ist aber in erster Linie ein Verdienst meiner Vorfahren. Es freut mich auch, dass es immer eine Voll-erwerbs-Landwirtschaft war und nach wie vor ist. So wie es aussieht, wird diese Tradition auch eine meiner vier Töchter weiterführen."
"Der Wert einer Weitergabe des Betriebes innerhalb der Familie ist sehr wichtig, besonders im Hinblick auf die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die rückläufigen Zahlen an Familienbetrieben in der heutigen Zeit. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind für die Erhaltung der flächendeckenden Bewirtschaftung unseres Landes und damit für die Landeskultur von enormer Bedeutung", weiß Elisabeth Goppold vom Land Oberösterreich. Die Aufzeichnungen über die Anzahl der verliehenen Erbhöfe beginnen im Jahr 1937. Auffallend: In den 80er-Jahren wurden fast die Hälfte aller Erbhof-Plaketten verliehen. (Quelle: LandOÖ)

"Einen Erbhof zu führen bedeutet Nachhaltigkeit"

(sta). Bäuerliche Familien, die seit Jahrhunderten mit Weitblick und großem Durchhaltevermögen ihre Höfe bewirtschaften und bewahren sind die Grundpfeiler einer nachhaltigen Landwirtschaft in Oberösterreich. Sie prägten die Geschichte unseres Landes und formten unsere Kulturlandschaft. "Das Erbe unserer Vorfahren anzunehmen und in die Zukunft zu führen ist eine reizvolle und schöne Aufgabe, aber leider ist die Hofübernahme keine Selbstverständlichkeit mehr. Einen Erbhof zu führen bedeutet also gelebte Nachhaltigkeit. Die Bäuerinnen und Bauern fühlen sich ihrem Erbe verpflichtet und betrachten das auch als persönlichen Anspruch gegenüber ihren Nachkommen“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger der mit seiner Gattin selbst einen Erbhof führt.

In Oberösterreich gibt es 6.132 "Erbhöfe", 237 im Bezirk Kirchdorf. Häufig werden die Nachforschungen über die Besitzfolge in der Familie von Heimatforschern übernommen, jedoch kann die Besitzfolge auch durch den Antragsteller selbst ermittelt werden.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Kirchdorf auf MeinBezirk.at/Kirchdorf

Neuigkeiten aus Kirchdorf als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Kirchdorf auf Facebook: MeinBezirk.at/Kirchdorf - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Kirchdorf und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.