"Zweites Standbein schaffen"
Bürgermeister von St. Pankraz nimmt Stellung zu Wasser-Volksbefragung
ST. PANKRAZ (wey). Seit Jahrzehnten bezieht die Gemeinde St. Pankraz ihr Trinkwasser von einer Quelle bei der Teichl. Durch einen Forststraßenbau hätte nun das Quellschutzgebiet erweitert werden müssen. "Innerhalb der Frist, die mir von der Bezirkshauptmannschaft gesetzt wurde, konnte keine Einigung mit den Grundbesitzern erzielt werden", schildert Bürgermeister Manfred Degelsegger (SPÖ). "Daher waren wir seitens der Gemeinde unter Zugzwang und mussten uns um eine Alternative umschauen. Wir haben zwar noch einen Ortsbrunnen, der allein zur Wasserversorung ausreichen würde, aber ein einziges Standbein ist nicht gut. Da es mit der Gemeinde Klaus im Bereich Kniewas schon immer einen Zusammenschluss gegeben hat, haben wir die Möglichkeit einer Notversorgung durch die Gemeinde Klaus vorgeschlagen. Die Teichlquelle soll weiter bestehen und das Wasserrecht gesichert bleiben. Im Dezember 2013 haben wir dies im Gemeinderat bereits einstimmig beschlossen."
Trotzdem befürchteten die Vertreter von ÖVP und FPÖ offensichtlich einen Abbau der Teichlquelle und eine Verschlechterung der Trinkwasserversorgung für die Gemeinde. „Nachdem die SPÖ im Herbst 2012 mit absoluter Mehrheit im Gemeinderat beschlossen hat, dass die Gemeinde zukünftig bei Bedarf das Wasser aus Klaus ankaufen wird, wurde es notwendig, dass wir die Bürger um Unterstützung bitten“, so ÖVP-Fraktionsobmann Stefan Bankler. Binnen weniger Tage fanden sich zahlreiche Bürger im Gemeindeamt ein und sorgten mit ihren Unterschriften dafür, dass eine Volksbefragung durchgeführt werden musste. Von 96 Prozent aller Gemeindebürger, die sich für den Erhalt der Quelle aussprachen, ist die Rede. "Das stimmt so nicht. Nur 141 von insgesamt 281 Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben, das sind rund 50 Prozent. Ein Gutteil der Bürger, die sich beteiligt haben, hängt gar nicht an der Ortswasserleitung."
Mittlerweile hat sich die Stimmung im Ort wieder gebessert, wie Degelsegger berichtet. "Bei der Gemeinderatssitzung vor einigen Tagen gab es wieder ein konstruktives Miteinander."
Fotos: ÖVP, SPÖ
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