"Wir wollen das Poly nicht abschaffen"

KIRCHDORF (sta). KIRCHDORF (sta). Weiterhin hohe Wogen schlägt die Diskussion um den Bau des Bezirks-Polys in Kirchdorf. Die FPÖ fürchtet, dass es den Schultyp bald nicht mehr geben könnte.
"Wenn ich nach den Aussendungen der Sozialpartner gehe, wird das Poly früher oder später abgeschafft. Wir fordern bis zur Klärung einen Baustopp", sagt FPÖ-Bezirksparteichef Christian Hartwagner. Bürgermeister Wolfgang Veitz (SPÖ) dazu: "Bund und Land haben mir bestätigt, dass die Abschaffung kein Thema ist. Würde eine Abschaffung der Schulform im Raum stehen, würde das Land Oberösterreich den Bau sofort stoppen. Über 7,7 von den knapp 9 Millionen Euro kommen vom Land. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler bewusst und brauchen keine 'Zurufe' von außen."

Einstimmig beschlossen

Christian Hartwagner dazu: "Veitz kommt mir vor wie ein absolutistisch herrschender Ortskaiser, dem die Meinung einer anderen Partei nicht interessiert. In einer Demokratie muss es möglich sein, über heikle Themen zu sprechen." Veitz kontert: "Auf dieses Niveau der Diskussion werde ich mich nicht begeben." Er betont, dass der Finanzierungsplan des Landes einstimmig im Finanzausschuss beschlossen wurde.

Guter Ruf bei Unternehmen
Siegfried Pramhas, Bezirksstellenleiter der WKO, steht hinter dem Poly: "Der Wettbewerb um engagierte Lehrlinge ist enorm. Die Unternehmen im Bezirk benötigen derzeit 330 Lehrlinge. Der Großteil davon kommt aus dem Poly, welches eng und gut mit den Unternehmen zusammenarbeitet. Das wird von vielen Unternehmen bestätigt. Die WKO Kirchdorf hat sich nie für eine Bezirksschule stark gemacht, sondern wollte die Polys in den Kleinregionen stärken, um die Nähe der Jugendlichen zu den Betrieben zu sichern. Das wäre sicher die beste Investition in die Zukunft gewesen." Hartwagner dazu: "Die Wirtschaftskammer sollte sich auf eine einheitliche Linie einigen. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl möchte laut Medienberichten ja das Polytechnikum abschaffen und dafür eine fünfjährige Mittelschule einführen.

Siegfried Pramhas, Bezirksstellenleiter WKO Kirchdorf:

"Der Wettbewerb um engagierte gute Lehrlinge ist enorm. Laut den Statistiken sinkt die Zahl der 15 Jährigen jährlich um 7 – 10 Prozent im Bezirk Kirchdorf. Um weiterhin Produkte und Dienstleistungen in bester Qualität, auch für den Export sicherstellen zu können, braucht es Fachkräfte. Die meisten Unternehmen setzen verstärkt auf die Ausbildung im eignen Betrieb. Vor allem werden junge Menschen gesucht, die praktisches Geschick an den Tag legen. Eine mögliche praktische Ausbildung in der Schule ist wichtig, um Fähigkeiten zu vertiefen und gibt den Jugendlichen die Chance sich zu orientieren. Mehr Schnuppertag noch während der Schulzeit bietet den Betrieben die Möglichkeit, sich von den künftigen Lehrlingen ein besseres Bild zu machen. Gleichzeitig kann der Jugendliche den zukünftigen Beruf intensiver kennen lernen. Genau das bieten die Polytechnische Schulen im Bezirk und genießen auch bei den Unternehmen einen sehr guten Ruf.
Die Unternehmen im Bezirk benötigen derzeit 330 Lehrlinge im Jahr. Derzeit gibt es 200 Jugendliche, die die Polytechnische Schule besuchen. Alleine daraus, selbst unter Berücksichtigung der Schulabrechern der weiterführenden Schulen, lässt sich schließen, dass der Großteil der Lehrlinge im Bezirk Abgänger der Polytechnischen Schule sind. „Die Polytechnischen Schulen im Bezirk arbeiten sehr eng und gut mit den Betrieben zusammen. Das wird von vielen Unternehmen bestätigt“, sagt WKO-Bezirksstellenleiter Siegfried Pramhas. Leider wurde in den letzten Jahren in der Gesellschaft von dem Poly ein falsches Bild gezeichnet. Tatsache ist, der Schultyp bemüht sich die Jugendlichen mit praxisorientieren Unterricht auf die Berufswelt vorzubereiten. Die WKO Kirchdorf hat sich nie für ein Bezirksschule stark gemacht, sondern wollte die Polys in den Kleinregion stärken, um die Nähe der Jugendlichen zu den Betrieben sichern. „Das wäre sicher die beste Investition in die Zukunft gewesen. Heute kristallisiert sich bei sämtlichen Analysen heraus, dass Jugendliche, die an einem anderen Ort eine Schule besuchen, eher abwandern als wenn sie dort auch schulisch verwurzelt sind,“

"Über ständige Verbesserungen der Schulausbildung nachzudenken, ist unbedingt erforderlich. Wichtig dabei ist, dass die Unternehmen dazu gehört werden. Schließlich geht es um jene Menschen, die gemeinsam mit den Unternehmen für die zukünftige Lebensqualität sorgen. „Die Absolventen der Polytechnischen Schule und Lehrer dürfen im Zuge einer Neubaudiskussion nicht schlecht gemacht werden. Das werden wir nicht zulassen. Der nunmehrige Zustand der Schule für das PTS Kirchdorf ist sicher keine Wertschätzung an die Schüler und Lehrer, die dort praxisgerecht unterrichten sollen“

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