Hände weg von Qualzüchtungen!
Rassetiere mit Gesundheitsschäden landen vermehrt im Tierheim

Eine Perserkatze in furchtbarem Zustand kam ins Tierheim Tierparadies Schabenreith. | Foto: Tierparadies Schabenreith | Hofner
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Katzen und Hunde, die Opfer von Qualzucht sind, landen vermehrt im Tierheim Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg (Kirchdorf). Dabei handelt es sich sehr oft um Tiere, die verwahrlost und krank gefunden wurden.

STEINBACH/ZIEHBERG. „Man könnte meinen, Menschen die viel Geld für eine Rassekatze bezahlen, würden ihr Tier gut versorgen und pflegen, doch das ist nicht immer der Fall. Eine Perserkatze kam kürzlich komplett abgemagert und mit verklebtem Fell und Augen zu uns. Sie ist so stark überzüchtet, dass ihre deformierte Nase viel zu weit in den Schädel gedrückt und kaum sichtbar ist“, berichtet Tierheimleiterin Doris Hofner-Foltin. Eine weitere Perserkatze in ebenfalls ungepflegtem Zustand mit tränenden Augen und voller Parasiten hat sich glücklicherweise gut erholt. Das fehlende Fell im Gesicht rund um die Augen ist nachgewachsen. Weitere Pflegefälle im Tierparadies Schabenreith sind unter anderem ein Schäferhund mit massiver Hüftdysplasie, ein Pekinese mit Atemnot und ein Nackthund, dem das fehlende Fell besonders im Winter zu schaffen macht.

Chronische Schmerzen und fehlende Lebensqualität
Die Zucht von Tieren mit genetischen Störungen ist mit chronischen Schmerzen und verminderter Lebensqualität verbunden. Die Liste an Qualzucht-Merkmalen ist lang: Zahnfehlstellungen bereiten Probleme bei der Nahrungsaufnahme, in den übermäßig angezüchteten Hautfalten sammeln sich leicht Bakterien, die zu Infektionen führen, hervorstehende Augen sind prädestiniert für Verletzungen und verengte Nasenlöcher, missgebildeter Kehlkopf und deformierte Luftröhre bereiten Schwierigkeiten beim Atmen, fehlendes Fell führt zu Unterkühlung und Sonnenbrand sowie Anfälligkeit für Hautprobleme. Das österreichische Tierschutzgesetz verbietet unter § 5 zwar die Zucht von Tieren, wenn sie mit „Schmerzen, Leiden, Schäden oder Angst“ für die Nachkommen einhergeht oder lebensbedrohlich ist, jedoch fehlt die Sanktionierung. Ein Hauptproblem ist auch die Definition von Leid.

Tierheimleiterin Doris Hofner-Foltin findet klare Worte zur Qualzucht: „Die Verzüchtung von Tieren zu degenerierten Krüppeln muss endlich ein Ende haben. Diese Tiere landen sehr oft in den ohnehin schon überfüllten Tierheimen und sind nicht mehr vermittelbar. Niemand möchte sich die Pflege eines Tieres antun, das chronisch gesundheitliche Probleme hat und Kosten verursacht.“ Aus Gründen des Tierschutzes muss ein Umdenken aller an der Heimtierzucht Beteiligten stattfinden.

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