Fußball
"Kirchdorfer Löwen" brüllen nicht mehr
Die Fußballer der ASKÖ Kirchdorf stellen den Meisterschaftsbetrieb in der zweiten Klasse Ost ein. Sportstadtrat Schachner kritisiert Führung.
KIRCHDORF. Zahnlos waren sie schon länger – die "Kirchdorfer Löwen". Seit Jahren Prügelknabe in der 2. Klasse der OÖ-Fußballliga, schaffte es die ASKÖ Kirchdorf für die kommende Saison nicht mehr, eine Kampfmannschaft zu stellen. Es fehlt an den nötigen Spielern. Warum es über die vergangenen Jahre nicht gelungen ist, den Nachwuchs an die Kampfmannschaft heranzuführen, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, erklärt ASKÖ-Obmann Gerhard Gruber so: "Es war absehbar, dass wir in diese Lage kommen. Wir haben es in den vergangenen Jahren – und das schon vor meiner Zeit – nicht geschafft, die Spieler vom Jugendbereich an den Erwachsenen-Fußball heranzuführen. Für mich ist es aber grundsätzlich auch eine Kulturfrage. In Kirchdorf war es bisher so, dass viele Spieler eine Aufwandsentschädigung bekommen haben. Trotzdem blieb der sportliche Erfolg aus. Daher haben wir uns bereits im Vorjahr dazu entschieden, bestehende Vereinbarungen aufzulösen und anzupassen. Die Folge war, dass sofort fünf Spieler aufgehört haben. Leider waren wir jetzt nicht mehr dazu imstande, eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen." Dass es in naher Zukunft anders wird, ist mehr als fraglich. Derzeit tummeln sich am ASKÖ-Sportplatz hauptsächlich die Nachwuchsmannschaften der U10 und U13.
"Vermisse Professionalität"
Sportstadtrat Günter Schachner bedauert, dass es in der Bezirkshauptstadt künftig keine Ligaspiele mehr gibt. Er sagt: „Im Sport und insbesondere beim Fußball spielt die Ehrenamtlichkeit nur mehr eine untergeordnete Rolle. Es wird schon in den untersten Spielklassen für wenig Leistung zuviel Geld bezahlt. Es sollte im Fußball nicht nur um die Kampfmannschaft, sondern in erster Linie um sportliche Betätigung unserer Kinder und Jugend gehen. Mit einem engagierten, ehrenamtlichen Trainerteam, speziell für den Kinder- und Jugendbereich, könnten sich langfristig wieder Erfolge für die Kirchdorfer Kicker einstellen. Dringender Handlungsbedarf besteht auch bei der derzeitigen Besetzung des Vereinsvorstandes, wo jahrelang nur zugesehen und für absehbare Probleme keine Lösungen vorgelegt wurden. Ich vermisse hier die Professionalität der Führungskräfte.“
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