Rallye
Schotter-Action in "Bella Italia"
Mit 200 Km/h durch die Wälder bei der Rallye Adriatico in Italien. Rallye-Co-Pilot geht fremd und startet bei italienischem Meisterschaftslauf.
KLAUS,STEYRLING. Seit 35 Jahren sitzt Sigi Schwarz (54) am "heißen Stuhl" als Beifahrer in einem Rallyeauto. Derzeit ist er hauptsächlich im Ausland unterwegs. Für 17 Rallyes im In- und Ausland war das "Beifahrer-Urgestein" aus dem Bezirk Kirchdorf als Co-Pilot bereits gebucht. Dann kam Corona. "Ich bedauere es sehr, dass in Österreich derzeit keine Staatsmeisterschaftsläufe ausgetragen werden. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Das wird vor allem auch von den Sponsoren abhängen, ob sie unsere Leidenschaft weiterhin unterstützen. Leider ist der Rallyesport sehr kostenintensiv."
"Respekt, aber keine Angst"
Normalerweise sitzt Sigi Schwarz im Auto von Chris Rosenberger. Derzeit rast er aber im RM-racing Austria-Team mit Max Peter Escher im Ford Fiesta R5 im Ausland durch die Landschaft. Die Rallye Adriatico – sie zählt zum italienischen Meisterschaftslauf – war heuer bereits die dritte Rallye mit dem Wiener Unternehmer, der das Rallyefahren als neue Leidenschaft entdeckt hat. Bisher drehte er seine Runden im Porschecup.
"Natürlich ist das Rallyefahren etwas ganz anderes. Wir ergänzen uns aber großartig und ich freue mich, Teil dieses Teams sein zu können. Derzeit geht es für uns aber nicht um Spitzenplatzierungen. Der Einstieg in die Rallyeszene ist für einen Fahrer, der von der Rundstrecke kommt, nicht so einfach. Aber Max Peter lernt schnell. Die neun Sonderprüfungen rund um die Gemeinde Cingoli, etwa 35km südwestlich von Ancona haben großen Spaß gemacht. Gefahren wurde hauptsächlich auf Schotter."
Geplant sind für Escher/Schwarz heuer noch sechs Starts. "Ich bin nach wie vor motiviert, so wie am ersten Tag meiner Karriere. Es macht mir immer noch unheimlichen Spaß mit 200 Km/h durch den Wald zu fahren. Angst habe ich dabei keine – bei einem Sprung im Freibad vom Dreimeter-Turm habe ich mehr. Den Respekt vor der Gefahr darf man bei unserem Sport aber nie verlieren, sonst kanns ganz schnell gefährlich werden", so der Steyrlinger Wirt. In den 35 Jahren seiner Karriere hat sich auch für den Co-Piloten beim "Schrieb" einiges verändert. "Heute navigieren wir mit einer App, früher waren es Landkarten, auf denen ich mir meine Notizen gemacht habe," schmunzelt Schwarz.
Rosenberger/Schwarz bei der Wechselland Rallye 2019, Credit: iR7.at
Rosenberger/Schwarz Porsche 997 GT3 Rallye, Credit: GHrallyemotion
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