151 Bauern liefern Bio-Milch
Nach wirtschaftlichen Turbulenzen scheint die Stiftskäserei Schlierbach wieder auf Kurs zu sein.
SCHLIERBACH. Die Stiftskäserei stellt zu 100 Prozent auf Bio um. „Das Tief ist überwunden. Wir hatten Qualitätsproblemen und Einbußen beim Verkauf. Der Absatz ist aber jetzt wieder steigend“, so Pater Alfred Strigl, der neben Johann Graf auch als Geschäftsführer der Käserei fungiert. 38 Mitarbeiter der Käserei erwirschaften einen Umsatz von 8,5 Millionen Euro.
Ab sofort werden alle 22 Käsesorten zu 100 Prozent biologisch erzeugt. „Das passt sehr gut zu einem Kloster, weil sich hinter der ökologischen Landwirtschaft auch wichtige ethische Fragen verbergen. Wir stehen als Kloster hinter dieser Umstellung auf Bio“, sagt Pater Martin Spernbauer, Administrator des Zisterzienserstiftes. Mehr als neun Millionen Liter Milch werden jährlich angeliefert.
„Wir bezahlen für die Milch unserer regionalen Bio-Lieferanten sechs Cent über dem Normal-Milchpreis. Egal, wie groß der Betrieb ist“, so Strigl.
„Schloßkäse“ als Flaggschiff
Insgesamt etwa 800 Tonnen Käse verlassen jährlich die Mauern des Klosters. Der Schloßkäse ist dabei der erfolgreichste seiner Zunft. Ein Viertel der Jahresproduktion geht auf seine Kosten. „Wir haben etwa 100 bis 150.000 Euro in die Umstellung investiert. Die Nachfrage nach einer biologischen Erzeugung steigt. Bei Bio-Produkten spricht man von zweistelligen Zuwachsraten pro Jahr“, erklärt Geschäftsführer Johann Graf. Derzeit liefern 151 Landwirte aus der Region an die Käserei. Der Großteil (87 Lieferanten) besteht aus Kuhmilch, der Rest aus Ziegen- und Schafmilch. Das Sortiment an Käsesorten wurde in den letzten Jahren gestrafft. „Ein paar Produkte sind aber gerade in der Entwicklung“, so Strigl. Erhältlich sind die Produkte aus Schlierbach neben Österreich hauptsächlich in Deutschland und der Schweiz. Fritz Mitterhumer, Vertriebs-und Marketingchef des Schlierbacher Käses vom Vertriebspartner Concept Fresh erklärt: „In der Vermarktung ist Spezialisierung und klare Positionierung ein absolutes Muss. Die Entscheidung, auf Bio umzustellen, ist bei unseren Kunden sehr positiv aufgenommen worden“.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.