Der Beruf des Tischlers hat viele Facetten
BEZIRK (sta). Insgesamt 90 Tischlereibetriebe zählt der Wirtschaftsstandort „Bezirk Kirchdorf“. Die Größen sind unterschiedlich. Vom Einpersonenunternehmen bis zum 30 Mitarbeiter zählenden Handwerksbetrieb reicht die Palette. Aber auch zwei so genannte Tischlerei-Industriebetriebe sorgen für Produkte aus Holz. Die Tischlereien sind im Bezirk gut vernetzt. Jährlich treffen sich die Tischlermeister und –meisterinnen bei der Bezirksversammlung um Erfahrungen auszutauschen. Heuer in der Berufsschule der Tischler in Kremsmünster. Auch ein Beweis, dass die Tischler im Bezirk eine bedeutende Branche sind.
Die Rahmenbedingungen für die Unternehmen sind nicht einfacher geworden. Unzählige Auflagen müssen in den Betrieben eingehalten und berücksichtig werden. „Hinzu kommt noch die ständige Präsenz und Informationsflut der großen Einrichtungshäuser. Da ist es eine gewaltige Herausforderung auf dem Markt mit Argumenten der Handwerksbetriebe durchzudringen“, sagt Karl Limberger Bezirksobermeister der Tischler in der WKO Kirchdorf. Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert. Die Bearbeitung hat sich weiterentwickelt.
Holz und Handwerk sind eng miteinander verbunden. CNC gesteuerte Maschinen unterstützen die Tischler. Trotzdem braucht es nach wie vor handwerkliches Geschick und ein Raumdenken. „Wir Tischlereibetriebe brauchen gute Mitarbeiter um am Markt bestehen zu können“, sagt Werner Mistelberger Inhaber der gleichnamigen Tischlerei in Ried/Trkr. und Bezirkslehrlingslehrwart der Tischler im Bezirk. Das Berufsbild hat sich verändert. Inzwischen gibt es nicht nur den Lehrberuf „Tischler“ sondern auch den Tischlereitechniker mit Schwerpunkt „Planung“ und „Produktion“. Die Voraussetzungen und Herausforderungen für diesen Beruf sind umfangreich. „Wer diesen Beruf erlernen möchte, braucht Vorstellungskraft. Es ist wichtig sich vorzustellen wie das Möbelstück aussehen soll“, sagt Werner Mistelberger. Auch das Teamwork ist in den Unternehmen von wesentlicher Bedeutung. Schließlich ist es meist ein Arbeiten im Team, bis Wohnzimmer, Küche etc. fertig gestellt sind. Letztendlich müssen die Möbelstücke noch eingebaut werden. „Da kommt es vor, dass improvisiert werden muss und neue Lösungen überlegt werden müssen. Da ist das lösungsorientiertes Denken notwendig“, betont Werner Mistelberger.
Die Ausbildung selbst ist hochwertig. Die Herausforderungen im späteren Berufsleben sind ständig gegeben und nicht endend. Denn die Trends beim Einrichten erfordern ein ständiges sich Weiterentenwickeln, das sich Einstellen auf Neues. Fachkräfte sind gefragt und in den verschiedensten Bereichen einsetzbar. Vor allem in der Planung wie auch im Verkauf sind gelernte Tischler als erstklassiges Fachpersonal gefragt. Tischlerlehrlinge sind erstklassige „Einrichtungsberater“, die Kundenwünsche umsetzen. Oft sind es die eigenen vier Wände, die das Wissen und Geschick des Berufes wiederspiegeln
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