Wirtschaftsempfang WKO Kirchdorf
"Wirtschaftsdaten sind besser als vor Corona"
WKO-Bezirksobmann Klaus Aitzetmüller hat zum Wirtschaftsempfang ins Panorama Stift Schlierbach eingeladen.
BEZIRK KIRCHDORF. Der Wirtschaftsstandort Bezirk Kirchdorf ist geprägt von Handwerk und Gewerbe. Drei Viertel der Beschäftigten arbeiten in diesen Bereichen. WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller bedankte sich beim Wirtschaftsempfang für die geleistete Arbeit der vergangenen Monate. "Es ist eine spannende Zeit, die wir derzeit erleben. Fachkräftemangel, Rohstoffknappheit, steigende Preise und vieles mehr beschäftigen die Wirtschaftstreibenden. Die allgemeinen Wirtschaftsdaten sind derzeit aber wesentlich besser als noch vor Corona." 1.035 Arbeitgeberbetriebe gibt es derzeit im Bezirk Kirchdorf. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,9 Prozent. "Das ist ein wirklich hervorragender Wert, aber uns gehen die Fachkräfte aus. Derzeit haben wir 1.281 offene Stellen, vor zehn Jahren waren es 520. Wir brauchen noch mehr Jugendliche, die mit einer Lehre beginnen, auch wenn es da heuer eine – leider nur geringfügige – Steigerung gab."
Rene Haidlmair vom gleichnamigen Werkzeugbauer in Nußbach dazu: "Unsere Auftragsbücher sind voll. Wir könnten sofort 20 Mitarbeiter aufnehmen, die wir nicht bekommen. Daher liegt der Fokus bei der Lehrlingsausbildung."
Viel Arbeit, keine Arbeiter
Wirtschaftskammer OÖ-Vizepräsident Clemens Malina-Altzinger dazu: "In einem Satz zusammengefasst kann man sagen: 'viel Arbeit, kein Material, keine Leute'. Die Stimmung ist derzeit sehr gut. Mit der Corona-Impfung ist auch der Export wieder in Schwung gekommen. Wir haben eine Konjunktur, wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt haben. Die Lücke des Facharbeitermangels, die wir heute haben, ist klein im Vergleich zu der, die wir in zehn Jahren haben werden. Es besteht schon die Gefahr, dass wir bei einer vollen Schüssel verhungern."
Am Podium beim Wirtschaftsempfang stand auch Andreas Klauser. Der gebürtige Kirchdorfer ist Vorstandsvorsitzender der Firma Palfinger AG, die weltweit 11.600 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen ist führender Anbieter innovativer Kran- und Hebelösungen. Der Top-Manager berichtete, wie er künftig Herausforderungen innerhalb seines verantwortungsvollen Aufgabenbereichs angeht. "Wir befinden uns auf Rekordkurs und möchten unseren Umsatz bis 2024 auf zwei Milliarden Euro steigern." Auch für Klausner ist das Thema Facharbeitermangel ganz wichtig. Er sagt: "Wir investieren viel in die Lehrlingsausbildung. Es wird auch wichtig sein, Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zurückzuholen. Da ist das Projekt 'AQUA' ein gutes. Grundsätzlich schaue ich sehr positiv in die Zukunft", so Klauser, der auch einen Rat an die Unternehmer mit dabei hatte: "Halten Sie Ihren Kurs und stehen Sie zu Ihren Themen!"
Modell "AQUA"
Das Modell der arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA) bietet Unternehmen in Branchen mit Fachkräftemangel die Chance, gesuchte Fachkräfte gezielt für ihren Bedarf ausbilden zu lassen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.