Das Wandern ist des Müllers Lust…
und nicht nur seine! Immer mehr Menschen entdecken das Wandern für sich. Sich in der Natur aufzuhalten und die Natur zu erleben ist ein wachsendes gesellschaftliches Bedürfnis im Zeitalter der Beschleunigung des Alltags und der Digitalisierung. Wandern ist die willkommene Abwechslung zum Stress im Alltag. Das Naturvermittlungsprojekt NATURSCHAUSPIEL soll das Bewusstsein für den Wert von Natur und Landschaft stärken, Natur kann nur verstehen, wer sie erlebt. Martha Rieß gehört zum fixen Team der Naturschauspieler und nimmt Wanderbegeisterte auf spannende Entdeckungsreisen im Bergparadies Warscheneck mit.
SPITAL/PYHRN (mach): „Meinen Gästen einzigartige Erlebnisse in der Natur und in den Bergen zu ermöglichen, macht mir einfach Freude“, sagt die naturverbundene Berufsschullehrerin. Von Kindheit an wanderte sie in ihren steirischen und oberösterreichischen „Hausbergen“. Ihre Führungen sprechen alle Sinne an: Der weiche Waldboden federt unter den Wanderschuhen. Blätter rascheln im Wind. Der Rucksack knarzt im Takt der Schritte, ab und an blubbert die Wasserflasche mit. Die frische Luft, die ständig wechselnden Ansichten und Ausblicke. Ein interessant geformter Baumstamm. Das Geräusch eines Bachlaufes und das Läuten von Kuhglocken. „Hier in der Natur wächst das Gefühl für Kleinigkeiten, die sonst gar nicht wahrgenommen werden. Gespräche mit Menschen, denen man unterwegs begegnet oder ein besonders schönes Fundstück aus der Natur, das man sich als Erinnerung in den Rucksack packt“, beschreibt die sympathische Pädagogin die Faszination Wandern. Sie öffnet ihren Begleitern die Augen für die vielen kleinen Dinge am Wegesrand, lässt an farbenfrohen Blumen riechen, über kantige Steine streichen und feuchte Moose angreifen. „Das Überraschende, das jede Wanderung auszeichnet, begeistert uns. Wenn man noch nicht weiß, was hinter der nächsten Ecke kommt, wenn man plötzlich eine seltene Pflanze entdeckt oder Tiere beobachten kann“, so Martha.
Auf ihren Wanderungen erfahren die Wegbegleiter viel Wissenswertes über die unterschiedlichsten Lebensräume, wie Hoch- und Tiefmoore, über die Auswirkungen der Eiszeiten, aber auch die von Menschenhand. „In der Ramesch-Höhle wurden Skelettreste von Höhlenbären gefunden, was beweist, dass es hier früher Gras und Wasser gegeben haben muss“, erklärt die Wanderführerin. Statt Bären gibt es heute Heidel-, Erd- und Vogelbeeren. Martha zeigt auf einen Felsen, auf dem ein Vogelbeerbaum und eine bärtige Fichte thronen. „Stehen Bäume dicht nebeneinander, sind ihre Äste so angeordnet, dass auch der Nachbar noch genügend Licht bekommt. Sie schützen sich gegenseitig und spenden sich Schatten. Bäume haben ähnlich wie Tiere und Menschen ein soziales Leben“, informiert Rieß. Der soziale Aspekt spielt auch bei ihren Wanderungen eine wichtige Rolle: „Meine Gäste mögen das Wandern in der Gruppe, weil so Kontakte geknüpft werden und sich verschiedene Menschen kennenlernen“. Zusammen sieht man mehr, kann sich austauschen und nicht zuletzt: Pause machen und gemeinsam die wohlverdienten Jausenbrote verzehren, macht einfach mehr Spaß. „Zur Stärkung habe ich am Berg immer ein Haferflockenmüsli mit dabei“, verrät Martha, während Kühe gemütlich mit Blick auf schroffe Felswände und den Brunnsteiner See grasen. „Zum Baden ist der malerische Bergsee zu kalt, er ist aber ein ideales Laichgebiet für Frösche, Kröten und Molche“. Die Augen wandern beim Jausnen über den still daliegenden See - in solchen Momenten rücken die Alltagsnöte in weite Ferne. „Ruhe spüren, großartige Landschaften schauen und mit Gleichgesinnten unterwegs sein, das begeistert mich“, schwärmt Martha Rieß.
Einem Zitat von Elizabeth von Arnim „Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will“ folgend, sollte man sich Marthas Wanderungen wie „Die Entdeckung des Lärchen-Zirbenurwaldes“ oder „Im Reich des Steinadlers“ nicht entgehen lassen. Alle Touren und Termine unter: www.bergwandern.co.at
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