Volkshilfe: „Den Finger in die Wunde legen“

Dank der mobilen Dienstleistungen wie Hauskrankenpflege oder Haushaltsservice können ältere Menschen ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen. | Foto: Volkshilfe
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KIRCHDORF (sta). In den vergangenen Monaten wurde die Volkshilfe in ganz Oberösterreich neu strukturiert. Ein Ergebnis dieses Prozesses ist das Bekenntnis zu einem noch stärkeren sozialpolitischen Engagement. „In Zeiten wie diesen, da den Ärmsten auch noch die Mindestsicherung gekürzt wird, muss man seine Stimme für mehr Gerechtigkeit erheben“, sagt Volkshilfe-Vorsitzender Johann Reindl-Schwaighofer.

Für Herbst sind in ganz Oberösterreich Straßenaktionen geplant, bei der die Menschen mit der Armut und ihren unmittelbaren Auswirkungen konfrontiert werden sollen. „Wir müssen den Finger immer wieder in diese Wunde legen. Und zwar so lange, bis die Wunde verheilt ist, sprich bis die Armut beseitigt ist“, gibt sich Reindl-Schwaighofer kämpferisch.

Gleichzeitig fordert die Volkshilfe ein Einkommen, das ein menschenwürdiges Auskommen sichert. „Ein Brutto-Mindestlohn von 1700 Euro bedeutet ein Nettoeinkommen von 1310 Euro, die Armutsgefährdungsschwelle liegt derzeit bei 1163 Euro. Der von uns geforderte Mindestlohn von 1700 Euro bei Vollzeitbeschäftigung ist ein wichtiges Ziel zur Bekämpfung von Armut und prekärer Beschäftigung", erklärt Reindl-Schwaighofer.

Die Volkshilfe Wels-Kirchdorf bietet in den Bezirken Wels, Wels Land und Kirchdorf Dienstleistungen für Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen, Flüchtlinge, beschäftigungslose und von Armut betroffene Menschen an. Insgesamt sind in diesen drei Bezirken 175 engagierte Frauen und Männer beschäftigt, unterstützt werden sie von 80 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Der größte Bereich der Volkshilfe im Raum Wels-Kirchdorf sind die mobilen Dienste (Pflege und Betreuung, Hauskrankenpflege, Haushaltsservice) mit rund 100 Beschäftigten, jährlich 60.000 Hausbesuchen und fast 2.000 Klientinnen und Klienten.

Ebenfalls große Bedeutung haben die drei Volkshilfe-Shops und der Sozialmarkt. 87.000 Kundinnen und Kunden haben im vergangenen Jahr günstige Gebrauchtwaren in Wels und in Kirchdorf eingekauft. Die Shops sind eine wichtige Anlaufstelle für all jene Menschen, die es nicht so dick im Geldtascherl haben.

Der dritte große Bereich ist die Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung, die im vergangenen Jahr aufgrund der anhaltenden Kriegshandlungen unter anderem in Syrien und in Afghanistan große Herausforderungen zu meistern hatte. Insgesamt betreut die Volkshilfe in Oberösterreich derzeit 5700 Flüchtlinge in 110 Quartieren, davon 130 Flüchtlinge in den Bezirken Wels, Wels Land und Kirchdorf.

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