Es ist fix: Das Asylquartier in Kirchdorf wird aufgelöst
FPÖ: "Kirchdorf wird ein Stück sicherer", SPÖ: "Fakten widersprechen Sicherheitsängsten"
KIRCHDORF (sta). Bis zu 50 Kriegsflüchtlinge waren im Containerdorf, auf dem Areal der Straßenmeisterei in Kirchdorf, seit 2015 ständig untergebracht. Jetzt wird es geschlossen. Lisa Steinkogler von der Caritas Flüchtlingshilfe dazu: "Es war ein Übereinkommen zwischen dem Land und der Caritas. Die Zahlen der Asylwerber gehen zurück. Mobile Quartiere, so wie in Kirchdorf, werden nicht mehr in diesem Ausmaß benötigt, Asylwerber auf andere Einrichtungen in Oberösterreich verteilt. Bis Ende September sollte das Asylquartier aufgelöst sein."
FPÖ-Bezirksparteiobmann Michael Gruber aus Pettenbach begrüßt die Schließung. Ihm war die Nähe zum Bundesschulzentrum schon länger ein Dorn im Auge. "Es wäre zu begrüßen, wenn auch zukünftig bei Auflösungen von Quartieren die Priorität auf jene in der Nähe von Schulen und Kindergärten gelegt wird. Kirchdorf wird mit der Schließung wieder ein Stück sicherer."
"Hysterie nicht angebracht"
SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Thomas Pfaffenhuemer widerspricht: "Die Fakten der Kriminalitätsstatistik im Bezirk belegen diese 'Unsicherheit' nicht. Ich fordere Gruber auf, unbelegte Unterstellungen zu unterlassen und darauf zu achten, wo die wirklichen Probleme liegen. Wir müssen die Drogenproblematik im Bezirk Kirchdorf in den Griff bekommen. Da ist es nicht hilfreich, Kriegsflüchtlinge pauschal zu Sicherheitsgefährdern zu machen und damit letztendlich nur Fremdenfeindlichkeit zu schüren." Kirchdorfs Vizebürgermeisterin Vera Pramberger (SPÖ) dazu: "Ich distanziere mich von den inhaltlichen Aussagen des Abgeordneten Gruber zum Thema Sicherheit. Kirchdorf ist eine sichere Stadt und wird das auch in Zukunft bleiben." ÖVP-Landtagsabgeordneter Christian Dörfel sagt: "Es ist gut, dass es geschlossen wird, da solche Unterkünfte ja aus der Not heraus geboren wurden. Ich bin aber überzeugt, dass es keine große Bedrohung für die Bevölkerung gab. Hysterie ist nicht angebracht, in keine Richtung. Man muss die Kirche schon im Dorf lassen. Natürlich gibt es bei einem Asylzentrum auch Unsicherheiten und schwarze Schafe. Diese wurden aber von der Polizei aus dem Verkehr gezogen."
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