Gesundheitsversorgung im Bezirk auf dem Prüfstand
Derzeit versehen sieben Allgemeinmediziner Dienst in ihren Ordinationen im Süden des Bezirkes. Aus dieser Region wurden aber in jüngster Zeit kritische Stimmen vernommen, was die nächtliche Erreichbarkeit eines Hausarztes betrifft.
BEZIRK (wey). Aus dieser Region gab es allerdings in jüngster Zeit kritische Stimmen, die die nächtliche Erreichbarkeit eines Hausarztes betrafen. Seit 2016 gibt es im Bezirk den Hausärztlichen Notdienst (HÄND), der in Kirchdorf stationiert und für den ganzen Bezirk rund um die Uhr erreichbar ist. Im Süden des Bezirkes kommt er laut einer Aussendung der ÖVP Kirchdorf im Durchschnitt 70 Mal pro Monat zum Einsatz, im Norden 52 Mal. "Auch wenn die Zahlen eine andere Sprache sprechen, entsteht im Süden des Bezirks offenbar bei einigen der Eindruck, die gesundheitliche Versorgung sei nicht ausreichend gegeben. Daher werden wir von politischer Seite das Gespräch mit den Vertretern von Gebietskrankenkasse und Ärztekammer suchen“, so Landtagsabgeordneter Christian Dörfel. „Anfang Juli ist ein Termin mit der Ärztekammer angesetzt, bei dem verhandelt wird, wie es mit dem hausärztlichen Notdienst weitergeht.“
Mehr Ärzte, mehr Budget
"Mit dem HÄND wurde ein zukunftsweisendes Modell der Hausarztversorgung außerhalb der Ordinationszeiten geschaffen, die es in dieser Form in den anderen Bundesländern nicht mehr gibt. Damit haben wir den zukünftig dramatisch absinkenden Ärztezahlen besonders bei den niedergelassenen Allgemeinmedizinern Rechnung getragen", sagt dazu Bezirks-Ärztevertreterin Angelika Reitböck. Dieser HÄND werde aber oft mit der notärztlichen Versorgung verwechselt (zum Beispiel Notarztwagen), die bei akut lebensbedrohlichen Situationen angefordert werden. Reitböck: "Da diese zwei Versorgungssysteme oft synonym gesetzt und nicht scharf getrennt werden, wird oft ein zweiter HÄND-Stützpunkt im Süden des Bezirkes gefordert. Dafür würde es mindestens sieben Ärzte extra brauchen, um einen halbwegs reibungslosen Ablauf auch während der Urlaubszeiten zu gewährleisten. Laut Angaben der Rotkreuz-Zentrale in Linz ist auch ein zusätzliches Budget von ca. 500.000 Euro pro Jahr erforderlich. Leider fehlen für so ein Projekt sowohl die nötigen zusätzlichen Ärzte als auch die entsprechenden Finanzmittel."
Fotos: OÖVP, Weymayer
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