Personalwohnhaus
Penthouse-Werbung sorgt für Unmut in Fieberbrunn

Ein angebrachtes Transparent am Personalwohnhaus ließ in Fieberbrunn die Emotionen hochkochen. | Foto: Klaus Kogler
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  • Ein angebrachtes Transparent am Personalwohnhaus ließ in Fieberbrunn die Emotionen hochkochen.
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Eigentümer von "Lindau 21", Roman Haselsberger und Bürgermeister Walter Astner entkräften Vorwürfe und loben das Projekt, das einen Mehrwert für die Region bieten soll.

FIEBERBRUNN. Im Bereich "Lindau", zwischen dem Tirol Camp und dem Feriendorf Wallenburg, wurde kürzlich der Bau eines Personalwohnhauses mit 166 Wohnungen abgeschlossen. Im Raumordnungsvertrag wurde festgelegt, dass die Anlage nur von Personal bewohnt werden darf, welches im Umkreis von rund 50 Kilometern ein Dienstverhältnis hat, oder nachweislich ein Dienstverhältnis begründet. Bei einem Verstoß droht eine Vertragsstrafe.
Die Gebäude sind in zwei Adressen unterteilt. Während Roman Haselsberger das Objekt "Lindau 21" errichtet hat, wurde das Gebäude "Lindau 22" von der FPE (Fieberbrunn Personalhaus Einrichtungs GmbH) erbaut. Einige Wohnungen im Projekt "Lindau 22" wurden bereits an acht Investoren verkauft (z. B. umliegende Hotels und Unternehmer, Anm.). 

Transparent sorgte für Unverständnis

Für Unmut sorgte in der Pillersee-Gemeinde kürzlich ein an dem Gebäude angebrachtes Transparent (inzwischen wieder entfernt, Anm. d. Red.), das auf den Freiverkauf von Wohnungen hinwies. Als Eigentümer der Einheiten wird Daniel Bramböck, Geschäftsführer der ImmoAlps Gmbh, aufgeführt. Auf dem Plakat wurde mit fünf 60 Quadratmeter großen Penthouse-Einheiten – drei davon mit Whirlpool uvm. – geworben.

"Bei diesen Einheiten handelt es sich ebenfalls um Personaleinheiten, der Begriff 'Penthousewohnungen' wurde einfach unglücklich gewählt und auch nur deshalb, weil sie sich im obersten Stockwerk des Gebäudes befinden",

teilte Haselsberger auf Anfrage der BezirksBlätter mit. Im Gespräch hob Haselsberger auch die Notwendigkeit für das Personalwohnhaus hervor: "Die umliegenden Hoteliers berichten nur Positives über das Personalwohnhaus. Wir können ihren Mitarbeitern Komfortwohnungen mit Fußläufigkeit zum Arbeitsplatz bieten. Das Personalhaus wurde in unmittelbarer Nähe der Arbeitsplätze gebaut und zählt mit 102 Tiefgaragenplätzen, 19 Parkplätzen und 166 modernen Kellerabteilen zweifelsohne zu einer wichtigen Erweiterung in unserer Region. Qualitative Unterkünfte führen auf jeden Fall zu einer starken Minimierung des uns allen bekannten Problems des Personalmangels", so Haselsberger.

Roman Haselsberger: "Das Personalhaus wurde in unmittelbarer Nähe der Arbeitsplätze gebaut und zählt zweifelsohne zu einer wichtigen Erweiterung in unserer Region." | Foto: Klaus Kogler
  • Roman Haselsberger: "Das Personalhaus wurde in unmittelbarer Nähe der Arbeitsplätze gebaut und zählt zweifelsohne zu einer wichtigen Erweiterung in unserer Region."
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Grüne stellten Anfrage

Bei der zehnten Gemeinderatssitzung taten die Grünen ihren Unmut über das Transparent kund und stellten eine Anfrage: "Über die 'leistbaren' Kosten von 7.700 bis 8.700 Euro pro Quadratmeter, also Kaufpreise zwischen 425.000 bis 495.000 Euro für 50 bis 63 Quadratmeter lässt sich diskutieren. Mit keinem Wort erwähnt wird dabei die Nutzung als Personalwohnung. Ist es erlaubt, in diesem Haus eine Wohnung zu verkaufen, zu vermitteln oder zu kaufen, wenn diese Wohnung nicht als Personalwohnung verwendet wird?", so Vize-Bürgermeister Hannes Fleckl (Grüne).

"Grenzt an Rufschädigung"

Auf Anfrage der BezirksBlätter erklärte Bürgermeister Walter Astner, dass man die Errichter der Gebäude "Lindau 21" und "Lindau 22" zu der Frage der Grünen kontaktiert habe: "Roman Haselsberger teilte mit, dass er Eigentümer des Objektes 'Lindau 21' ist und alle Wohnungen eindeutig als Dienstwohnungen verwendet werden. Für ihn grenzt es an Rufschädigung, wenn sein Name, der Name des Bodenhofes oder der Name 'S4' unberechtigterweise für negative Schlagzeilen verwendet werden", so der Bürgermeister. "Die Käufer nehmen im Kaufvertrag ausdrücklich zur Kenntnis, dass es sich um ein reines Personalwohnhaus handelt, dessen Nutzung an ein Dienstverhältnis in der Region gebunden ist. Sollte jemand eine andere Nutzung anstreben, muss er mit Konsequenzen rechnen und diese auch tragen", so die Auskunft des Ortschefs. Das gelte auch für mögliche Rechtsnachfolger.

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