Tag der Mütter sehr beliebt
Muttertag im Wandel?

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Bis zu den Verehrungsritualen der Göttin Rhea im antiken Griechenland sowie dem Kybele- und Attiskult bei den Römern lassen sich die Ursprünge des Muttertags zurückverfolgen. Der Muttertag in der heutigen Form wurde in der Frauenbewegung in den USA geprägt. Am 12. Mai 1907 veranstaltete Anna Marie Jarvis einen „Memorial Mothers Day Meeting“ zu Ehren ihrer zwei Jahre zuvor verstorbenen Mutter. 1914 wurde der Muttertag zum ersten Mal als nationaler Feiertag in den USA begangen.

FERLACH. Es dauerte noch zehn Jahre, bis der Muttertag auch in Österreich Einzug hielt. Marianne Hainisch, Begründerin und Führerin der Frauenbewegung in Österreich und Mutter des späteren Bundespräsidenten Michael Hainisch, war maßgeblich dafür verantwortlich, dass in der zweiten Amtszeit ihres Sohnes als Bundespräsident der Muttertag auch in der Alpenrepublik eingeführt und gefeiert wurde. Allerdings wurde der Muttertag nicht ein gesetzlicher Feiertag, wie es in vielen anderen Ländern sehr wohl der Fall ist, sondern er wurde und wird immer an einem Sonntag gefeiert.

Am liebsten Blumen

Wie beim Valentinstag sind Blumen die beliebtesten Geschenke. Ebenso Süßigkeiten, Parfum und sonstige kleine Geschenke werden gerne überreicht. Kinder lernen Muttertagsgedichte und basteln Kleinigkeiten im Kindergarten oder in der Schule. Der Begründerin des Muttertags aus den USA dagegen gefiel die Kommerzialisierung ihrer Errungenschaft gar nicht. Ann Maria Reeves bereute, den Muttertag ins Leben gerufen zu haben und kämpfte bis an ihr Lebensende für dessen Abschaffung. Erfolglos, denn die Kommerzialisierung hat sich nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa etabliert.

Muttertag sehr beliebt

In Österreich erfreut sich der Muttertag aber immer noch ungebrochener Beliebtheit. In über 70 % der heimischen Haushalte wird dieser Tag gefeiert, in Haushalten mit jüngeren Kindern sind es sogar über 90 %. Die Kinder der Kindertagesstätte „Bussi Bär“ in Ferlach bereiten sich schon seit Wochen auf diesen Tag vor. „Wir basteln und malen gemeinsam mit unseren Kindern schon seit geraumer Zeit“, erzählt die Leiterin der Kindergruppe Elma Hukarevič. „Die sind schon so aufgeregt und sind mit großem Eifer bei der Sache.“ Doch auch in der Kindertagesstätte in Ferlach setzt ein Umdenken in Sachen Muttertag ein. „Der Muttertag grundsätzlich ist für mich ein Tag, auf den ich mich – obwohl ich bereits erwachsen bin – sehr freue. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Mutter und da ist der Muttertag ein Tag mehr im Jahr, an dem ich meine Wertschätzung ihr gegenüber zeige. Doch heutzutage ist der Muttertag in der bisherigen Form nicht mehr zeitgemäß. Wir werden diesen Tag und auch den Vatertag in der Kindertagesstätte in Zukunft vielleicht als Familientage feiern“, meint die Leiterin.

Muttertag noch zeitgemäß?

Jedes Jahr flammt die Diskussion darüber, ob der Muttertag heute noch zeitgemäß ist, neu auf. Das Bild der sich aufopfernden Mutter, ohne die Familie und Haushalt zusammenbrechen würde, stimmt so nicht mehr. Die große Frage ist, ob dieses Rollenverständnis noch unserer heutigen Gesellschaft entspricht. Diese Frage kann man leicht mit einem klaren Nein beantworten. Das Festhalten an den Muttertag ist eigentlich schon diskriminierend, denn es lässt Familien-Modelle wie Patchwork, soziale Elternschaft, homosexuelle Ehen oder Alleinerziehende außen vor. Ganz zu schweigen von der individuellen Aufgabenverteilung bei Paaren: Auch Männer nehmen Elternzeit oder bleiben mit dem Kind ganz zuhause, kümmern sich um die Erziehung oder den Haushalt. Dieser Veränderung der Gesellschaft wird daher auch in der Kindertagesstätte in Ferlach Rechnung getragen.

Vom Kindergruppen-Kind zur Leiterin

Die Kindertagesstätte in Ferlach wurde 1995 gegründet. Gestartet wurde damals mit sieben Kindern, heute sind es 32 im Alter von ein bis drei Jahren, die von insgesamt 11 Mitarbeiterinnen in der Zeit von 6 Uhr 30 bis 17 Uhr betreut werden. Für das leibliche Wohl sorgt die „Feine Küche Kulterer“ aus Klagenfurt, die Jause wird von den Mitarbeiterinnen kreiert. Elma Hukarevič übernahm von Andrea Pulverer 2019 die Leitung der Kindertagesstätte. Ihre Ausbildung zur Pädagogin absolvierte die Einundzwanzigjährige in der BAfEP, der Bundes-Bildungsanstalt und Kolleg für Elementarpädagogik in Klagenfurt. „Eigentlich hatte ich vor, studieren zu gehen“, erzählt Hukarevič, „doch mit der Karenzvertretung der Leiterin bot sich mir die Chance, mein erlerntes Wissen gleich in der Kindertagesstätte anzuwenden. Das Studium wird noch ein wenig warten müssen.“ Witziges Detail am Rande: Die jetzige Leiterin war in ihren ersten drei Lebensjahren als Kind in der Kindertagesstätte, also vom Kindergruppen-Kind zur Leiterin der Kindergruppe.

Verein führt die Geschäfte

Die Kindertagesstätte in Ferlach wird als Verein Kindergruppe „Bussi Bär“ geführt. Die Eltern stellen den Vereinsvorstand, der alle vier Jahre bestätigt oder neu gewählt wird. Finanziert wird der Betrieb der Tagesstätte hauptsächlich durch die Elternbeiträge und auch durch Landesförderungen. „Unsere Kindergruppe erfreut sich größter Beliebtheit, wir sind voll belegt und haben bereits für Herbst 2022 eine sehr lange Warteliste“, freut sich Hukarevič.

Corona in der Kindergruppe

Ihre besondere Feuertaufe erhielt Elma Hukarevič 2020, als Corona Österreich und den Rest der Welt in den Würgegriff nahm. Auch vor der Kindergruppe „Bussi Bär“ macht der Virus nicht halt. „Leider entwickelte sich in unserer Einrichtung ein Corona-Cluster. Wir waren zwar nicht handlungsunfähig aber doch schon sehr am Limit. Zum Glück bekamen wir Corona in unserer Einrichtung rasch wieder in den Griff. Heute sind wir fast durchwegs geimpft“, weiß Elma Hukarevič zu berichten. „Wir wurden von Seiten des Landes perfekt unterstützt. Hier möchte ich ganz besonders die Abteilung 6 mit Doris Schober-Lesjak lobend erwähnen.“
Im ersten Lockdown 2020 blieben die elementaren Bildungseinrichtungen weiterhin geöffnet, so auch die Kindertagesstätte in Ferlach. „Im ersten Lockdown im Vorjahr war zeitweise nur ein einziges Kind in der Kindergruppe anwesend. Nach und nach erhöhte sich die Anzahl der Kinder sukzessive. Jetzt merkt man - abgesehen von den Schutzbestimmungen - kaum mehr einen Unterschied zum Normalbetrieb“, meint die Leiterin.

Wichtige Einrichtung

Wie wichtig grundsätzlich solche Einrichtungen wie die Tagesstätten sind, merkt man ganz besonders während solcher Ausnahmesituationen wie der Pandemie. Die primären Aufgaben der Einrichtung sind die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder in enger Zusammenarbeit mit den Eltern. „Wir schaffen gemeinsam mit den Eltern ein Fundament, auf dem die weiteren Betreuungs- und Bildungseinrichtungen wie zum Beispiel der Kindergarten oder die Schule weiter aufbauen können“, erklärt Kindergruppenleiterin Hukarevič.

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