Die Wiederentdeckung eines uralten Kraftortes in St.Michael am Zollfeld

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2010 erschien das Buch "Kraft- und Kultplätze in Kärnten: Phänomene, Orte und Ereignisse im Spiegel der Naturwissenschaft". Die Autorin Kerstin Martina Gansl hat einen sehr bedeutenden, wenn nicht den größten Kraftort Kärntens, schlichtweg übersehen.

Der falsche Weg der Vierbergler

Beim Vierbergelauf, der mit einem Gebet in der Filialkirche zur hl. Helena und hl. Maria Magdalena am Magdalensberg beginnt, führt der Weg bergab gegen Westen und bewegt sich auf einem dunklen und morastigen Waldweg an der Nordseite des Kruckekogels langsam auf Schloss Meiselberg zu. Beim Prunnerkreuz berühren die Wallfahrer dann den Boden der ehemaligen römischen Provinzhauptstadt Virunum. Ziel ist der Gasthof Fleißner, der die Vierbergler zur ersten längeren Rast einläd. Der Waldweg an der Nordseite des Kruckekogels ist indes nur eine sehr bequeme Abkürzung, denn die Vierbergler gingen vor langer Zeit nicht links in den dunklen Waldweg, sondern gerade aus hinunter nach St.Michael im Zollfeld. Hier kamen sie direkt zur Kirche St.Michael am Zollfeld.

Historische Fakten zur Kirche St.Michael am Zollfeld

Die Kirche wurde 1162 erstmals urkundlich als Kirche „sanctum Michahelem" erwähnt. 1475 gießt „Mert von Friesach“ die Glocke, die heute noch im Turm hängt.
Nach einem Kirchenbrand im Jahr 1739 kommt es im Innenraum der Kirche zu barocken Veränderungen. Anton Zeller schuf das Gemälde „Krönung Mariens“ im Mittelmedaillon. Um 1780/1790 entsteht der spätbarocke Hochaltar (Teufelssturz flankiert von Petrus und Paulus). 1818 wird die spätbarocke Orgel gekauft und 1863 malt Adam Brandstätter die Altarblätter der beiden Seitenaltäre „Maria Immaculata“ und „Antonius Eremita“.

Kranke wurden geheilt

Im Prachtband "Der Weg über die heiligen Berge" von Anton Wieser schreibt Johann Werzer über radiästhetische Erkenntnisse der Vierbergewallfahrt, dass diese kleine Kirche in St.Michael ähnliche Reaktionen hervorruft, wie der Megalithtempel von Ggantija auf Gozo, Malta. Der diente dem Gesundheitsschlaf.
Johann Werzer führt weiter aus: "Ältere Bewohner in und um St.Michael wissen noch, dass früher viele kranke Menschen in der St.Michaelikirche Heilung gefunden hatten und dort vom körperlichen und seelischen Leid befreit wurden."

Der Weg der Kraft bleibt heute ungenützt

Der Weg der Vierbergler wurde durch Vorbeter mehrmals (in der Nachbetrachtung ungünstig) verändert. Der alte Weg nach St.Michael/Zollfeld und der Weg von Haidach nach Tauchendorf, Mauer und weiter zur Kirche in Wasai (Auch ein Kultplatz, der beinahe in Vergessenheit geraten ist.) Dabei ist auch dieser Weg über Wasai viel weniger anstrengend. Johann Werzer meinte, dass der "Weg der Kraft" beim Vierbergelauf gar nicht mehr genutzt wird.

Die Kirche in St.Michael am Zollfeld, eine wunderschöne, kleine Kirche, ist ein ruhiger Ort auf einer Anhöhe mitten im Dorf.

Franz Waditzer/Doris Waditzer-Schweiger

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