Leibsdorf: Noch immer Ärger über Schandfleck mitten im Ort
Ehemaliges Gasthaus mitten in Leibsdorf verfällt immer mehr. Gutachten als Grundlage für eine Entscheidung, ob die Gemeinde den Grund kauft, soll demnächst vorliegen.
POGGERSDORF (vp). "Leibsdorf Hauptplatz - Schandplatz. Passiert da mal was mit dem Gebäude? Was ist damit geplant?" So lautet ein Facebook-Beitrag, der zahlreich kommentiert wurde. Mit dem Gebäude ist das ehemalige Gasthaus Ladinig mitten in Leibsdorf gemeint. Fenster sind gebrochen, das Dach ist desolat - ein Bauzaun sperrt mittlerweile das Gelände ab.
Nichts passiert
Vor zwei Jahren berichtete die WOCHE schon über die Idee, das Grundstück durch die Gemeinde anzukaufen, das Gebäude abzutragen und den Platz öffentlich zugänglich zu machen (die Story dazu hier). Damals war der Bruder von Bürgermeister Arnold Marbek Eigentümer des Grundstücks. Es gab ein Kaufangebot an die Gemeinde. Um eine Verhandlungsgrundlage zu haben, wollte der Bürgermeister ein Gutachten bei einem gerichtlich beeideten Sachverständigen in Auftrag geben lassen. Geschehen ist seitdem aber nichts. Gerüchte über verschiedenste Nutzungsvarianten gab es genug. Auf der WOCHE-Homepage kommentierte ein Leser erst kürzlich die Story von 2015 mit den Worten: "Ein großer Dorfplatz... Den Leibsdorfern ist schon lange der Glaube daran verlorengegangen."
Gutachten in Ausarbeitung
Ende November, im Rahmen einer Gesprächsrunde mit den Leibsdorfern aufgrund des Bürgerbeteiligungsprojekts "Poggersdorf neu denken", wurde der Schandfleck im Ort ebenfalls wieder thematisiert. Die WOCHE fragte bei Bgm. Marbek nach, wie es jetzt in dieser Sache weitergehen soll.
"Ein Gutachten wurde mittlerweile in Auftrag gegeben. Für Dezember habe ich es erwartet, doch es ist noch nicht fertig, weshalb ich wieder urgiert habe", so Marbek. Das Gutachten sei die Grundlage für weitere Entscheidungen. "Es ist wichtig, um nicht über Phantasiezahlen zu sprechen", so Marbek.
Derzeit ist das Objekt noch in Privatbesitz, deshalb könne die Gemeinde nicht darüber verfügen und dem Schandfleck sofort ein Ende bereiten. Sein Bruder sei aber nicht mehr Eigentümer. "Der neue Eigentümer ist für Gespräche mit der Gemeinde offen. Ich bin an einer schnellstmöglichen Lösung interessiert", so Marbek, der sich - sollte ein Erwerb durch die Gemeinde im Raum stehen - eine Bürgerbefragung zur weiteren Nutzung des Areals vorstellen kann.
Vize-Bgm. Otto Sucher, gleichzeitig Obmann der Leibsdorfer Dorfgemeinschaft, bestätigt, dass sich der Gemeindevorstand mit dem Thema beschäftigt hat. Man wartet auf das Schätzgutachten. "Es muss jetzt etwas weitergehen, eine gemeinsame Lösung muss her", fordert Sucher.
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