Thomas Leeb needs no alibi

Ein hocherotischer Tanz mit der Akustikgitarre im Klagenfurt KAMOT.

Da geht ein gstandenes Mannsbild in den besten Jahren auf der geschichtsträchtigen Bühne des Klagenfurter Blues&Jazz Kellers KAMOT plaudernd auf und ab, unaufdringlich, mit einem sympathisch ehrgeizigen Zug um die freundlichen Lippen und schnallt sich endlich seine Gitarre um. Wann? Am 27.5.2010 vor zwei, drei Dutzend Fans oder auch zufälligen Kneipengehern. Und dann geht’s los, aber wie?
Jedes Lied ein erotischer Tanz mit raffiniertem Vorspiel bis hin zu zeitverzögerten Höhepunkten und – als Draufgabe, zur Erholung, zum Ausklingen, ein Nachspiel. Kraftvolle Zärtlichkeit in eigenwilliger Perfektion. Der Spieler und seine Braut berühren einander, wiegen sich im Wind, seidenweich und voller Seele.
Thomas Leeb, der Wüstenpirat, zaubert Oasen in die flirrend heiße Luft. Pointiert, akzentuiert, An- und Entspannung im fesselnden Widerstreit.
Thomas Leeb, Akustik-Gitarren-Artist erzählt von seiner im März geborenen Tochter Asha und spielt ein Lied für die Kleine. Glockenfein. Da gehen Sonne und Herzen auf.
Thomas Leeb zupft, klopft, streichelt, drückt und liebkost sein Herzstück und bringt es zum Singen und Vibrieren, zum Schnurren und lustvoll Stöhnen.
Sein Zugabenausflug in die Heavy-Metal Welt auf der Akustik. Gitarre klingt so, wie die ersten Kirschen im Frühling schmecken: fruchtig, kernig, sonnig und heiter. Wie paradox.

Künstler seien überwiegend ein liebenswerter Haufen und meistens keine Stinker, fällt ihm ein, zwischen seinen beeindruckenden Ausflügen in die Klassik, zu Bachs wohltemperiertem Klavier, seinem Oachkatzlschwoaflied oder seiner Hommage an Pipi Langstrumpf.

Zum Glück gehöre ich an diesem Abend zu den zufälligen Kneipengehern.
Für Sie: www.thomasleeb.com