"Glaube an weit über 100.000 Besucher heuer"

KEUTSCHACH (vp).
WOCHE: Wie haben Sie die Baustelle erlebt?
GERHARD OLESCHKO: Es war im wahrsten Sinn des Wortes eine „Erlebnisbaustelle“. Manchmal arbeiteten 15 bis 20 Firmen gleichzeitig, trotz widrigsten Wetters in den Wintermonaten gab es unter allen Beteiligten eine ausgezeichnete Stimmung. Einmal sollte ein Arbeiter einige freie Tage erhalten, er wollte aber lieber seinen Urlaub verfallen lassen als die Baustelle zu verlassen.

Wie groß ist der Stein, der Ihnen am 20. Juni vom Herzen fällt?
Etwas kleiner als der Großglockner, zumindest aber so groß wie der neue Aussichtsturm.

Was kann man sich für die offizielle Eröffnung erwarten?
Die offizielle Eröffnung wird eine Strahlkraft nicht nur für die Gemeinde Keutschach, sondern für ganz Kärnten vermitteln.

Was ist Ihr persönliches Highlight am Turm bzw. rundherum?
Alles am neuen Turm ist top, angefangen von seiner beeindruckenden Form über den Baustoff Holz bis hin zur großzügigen Stiege, dem Panoramalift und natürlich die Rutsche aus mehr als 50 Metern Höhe.

Wieviele Besucher erwartet man für heuer noch, wie viele dann jährlich?
Obwohl wir in diesem Jahr erst in der zweiten Junihälfte öffnen, rechnet man mit rund 75.000 Gästen, in den kommenden Jahren mit 100.000 und mehr. Ich persönlich glaube, dass wir auch heuer schon weit über 100.000 begrüßen werden.

Gibt es ein touristisches Vermarktungskonzept für den Turm?
Trotz Querschüssen einzelner politischer Gegner im Gemeinderat ist es mir gelungen, einen echten Medienprofi für die Pressearbeit und die Marketingberatung zu gewinnen. Unser Turm ist daher schon heute nicht nur europaweit, sondern weit darüber hinaus bekannt. Ab Herbst wird es dann eine große Europa-Kampagne geben, wir wollen ja auch im Winter Besucher begeistern.

Stichwort "Sky-Box": Gibt es hier schon Anfragen für Buchungen?
Trotz sehr vieler Anfragen aus dem In- und Ausland wollen wir die "Sky-Box" vorerst noch nicht allzu forcieren. Jetzt wird es in erster Linie für alle darum gehen, den zu erwartenden großen Besucheransturm zu bewältigen.

Wurden die Baukosten penibel eingehalten?
Ja, und das trotz Hindernissen. Wir haben immer eine Lösung gefunden.

SPÖ und Grüne kritisieren die unbekannten Nebenkosten: Was sagen Sie zu dieser Kritik?
Dass etwa die Straße und die Einrichtung nicht Projektinhalt sind, hat jeder gewusst, als vor rund zwei Jahren die Beschlüsse zur Realisierung des Projektes gefasst wurden. Leider geht es unverbesserlichen politischen Gegnern nur um eines: mir in meiner Eigenschaft als Bürgermeister und hundertprozentigem Verfechter des Turmneubaus zu schaden. Dass diese Leute damit auch der Gemeinde Keutschach und nicht zuletzt dem Land Schaden zufügen, scheint ihnen entweder nicht bewusst oder egal zu sein. Schade.

Zur Sache:
Ab Donnerstag, 20. Juni, ist der neue Aussichtsturm am Pyramidenkogel für Besucher freigegeben. Geöffnet ist er täglich von Jänner bis März von 10 bis 18 Uhr, im April und Oktober von 10 bis 19 Uhr, im Mai und September von 9 bis 20 Uhr, von Juni bis August von 9 bis 21 Uhr und im November und Dezember probeweise von 10 bis 18 Uhr.

Highlights: 100 m Höhe, transparenter Panoramalift, höchste Besucherplattform auf 71 m, Rutsche (120 m lang), Basisgebäude mit Restaurant, Shop, Sanitärräume und Terrasse, Kinderspielplatz.