Killerpollen aus der Asche?
Die Aschewolke könnte auf Allergiker fatale Auswirkungen haben - aus dem Kontakt mit den vulkanischen Partikeln gehen Killerpollen hervor.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits eine Warnung herausgegeben, dass Menschen mit Atemwegsproblemen - etwa Asthmatiker und Allergiker - von der Vulkanasche besonders betroffen sein könnten.
Besondere Sorgen bereiten Lungenärzten der derzeitige Pollenflug. Kommen Pollen mit den vulkanischen Feinstaubpartikeln in Kontakt, dann reagieren sie mit diesen. Die Pollen sind darauf programmiert zu keimen, wenn sie auf etwas Festes stoßen. Durch diesen Enzymprozess werden sie um ein Vielfaches aggressiver. Dazu gebe es zahlreiche Studien.
Es sei aus diesem Grund eine Katastrophe, dass der Vulkan genau zur Hauptzeit des Pollenflug aktiv geworden ist. Nach dem langen Winter sind die Pollen in diesem Jahr bereits wesentlich geballter unterwegs als gewöhnlich.
Pollen in luftigen Höhen
Wenn daraus jetzt auch noch Killerpollen entstehen, dann ist das für die Menschen denkbar ungünstig, befürchten Allergiespezialisten. Besonders betroffen sind die gerade fliegenden Birkenpollen und die für das kommende Wochenende erwarteten Gräser. Diese fliegen in besonders luftigen Höhen über Strecken bis zu 200 Kilometer, sodass höchstwahrscheinlich Kontaktzonen entstehen werden. Hinzu kommt die trockene Witterung, die verhindert, dass die Asche ausgewaschen wird.
Es sind nicht nur die bereits Heuschnupfengeplagten gefährdet, die Birke und Gräser auf ihrer Allergieliste stehen haben. Zu befürchten sei, dass selbst viele Menschen, die bisher noch kaum mit Allergien zu tun hatten, in diesem Jahr massiv betroffen sein könnten.
Allergiker oder Asthmatiker wissen, was sie bei einem Anfall zu tun haben, bisher Unbelastete könnten dagegen in gefährliche Situationen kommen. Wer Beschwerden entwickelt, sollte sich sofort an einen Lungenarzt, Allergologen oder den Hausarzt wenden.
Für Gesunde ungefährlich
Was mögliche Gifte, Mineralnadeln oder Glaspartikel sowie den Schwefelgehalt in der Staubwolke angeht, gibt es derzeit Entwarnung. Es gebe zumindest auf dieser Ebene keinerlei Anlass zur Sorge, so dass gesunde Menschen von der Aschebelastung nichts mitbekommen werden.
Inwieweit Kinder besonders gefährdet sein könnten, ist noch nicht absehbar.
Wer bereits vorbelastet ist oder Beschwerden bekommt, sollte in den kommenden Tagen auf Fahrradtouren durch blühende Felder oder ähnliche Freizeitaktivitäten unter freiem Himmel verzichten. Wer dennoch joggen gehen will, sollte sich lieber eine Strecke durch den Wald oder rund um einen See aussuchen, da diese wie Filter wirken. Es müsse sich niemand panisch in seiner Wohnung verbarrikadieren und alle Türen und Fenster schließen. Pollenfilter vorm Fenster oder im Auto sind vernünftige Investitionen.
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