Malcesine - wo Goethe verhaftet wurde
Am Ostufer des Gardasees unterhalb des Monte Baldo liegt der Ort Malcesine. Bereits von weitem kann man sein Wahrzeichen erkennen - die Scaligerburg. Diese thront über dem mittelalterlichen Ortskern mit kleinen Plätzen, überwölbten Durchgängen und holprigen Pflasterwegen, die fast alle zum alten Hafen führen.
Malcesine ist einer der beliebtesten Ferienorte am See und wird dementsprechend vom Tourismus dominiert. Von Malcesine fährt eine Seilbahn zum 1760 Meter hoch gelegenen Tratto Spino, einem Gipfel des Monte Baldos. Hier oben bietet sich einem ein sagenhafter Blick auf den in Bergketten eingebetteten See.
Der alte Ort ist um den Burgfelsen gesiedelt. Ein erster Burgbau fand hier um 568 unter den Langobarden statt. Nach der Zerstörung dieser Anlage und Wiederaufbau durch die Franken kam der Ort später an die Scaliger, welche die Burganlage erweiterten. Auch Goethe machte 1786 während seiner berühmten „Italienischen Reise“ Station in Malcesine. Dabei wurde er sogar kurz wegen Spionageverdachts festgehalten, als er beim Zeichnen der Skaligerburg beobachtet wurde. Dennoch zeigte er sich in seinen Tagebuchaufzeichnungen fasziniert von dem Ort und seinen Menschen. Eine Büste in der Burg erinnert an seinen Aufenthalt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der „Palazzo dei Capitani“, der schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Scaligern für ihren Statthalter erbaut wurde. Er war Sitz des Gouverneurs vom Ostufer, der abwechselnd in Garda, Torri del Benaco und eben Malcesine residierte.
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