KLAGENFURTER Leben
Muss meine Samtpfote jetzt weg?

Eine Allergie gegen Katzenhaare muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man seine Fellnase abgeben muss. 
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Die weitverbreitetste Tierhaarallergie ist jene gegen Katzen, gefolgt von Hunden, Hamster und Pferden. Wir haben mit Dr. Ulrike Rogatsch über Katzenallergene gesprochen.

KLAGENFURT. Die Schreckensdiagnose für jeden Katzenbesitzer ist eine Tierhaarallergie. Dass dies nicht zwangsläufig bedeutet, dass man sein Tier abgeben muss, haben wir mit Oberärztin Dr. Ulrike Rogatsch von der HNO-Abteilung im Klinikum Klagenfurt besprochen. Allergien gehören weltweit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. „Katzenhaare sind extrem hartnäckig, auch bei bester Reinigung können nach zwanzig Jahren noch immer Haare in einem Haushalt gefunden werden. Das Katzenallergen FellD1 wird im Speichel der Katze produziert und beim Putzen oder Ablecken auf Fell oder den Menschen übertragen“, so Expertin Dr. Ulrike Rogatsch. Da sich das Katzenallergen gerne mit dem Hausstaub verbindet, können sogar an katzenfreien Orten immer wieder welche entdeckt werden. „Studien haben ergeben, dass an Orten, wo viele Menschen zusammenkommen, wie beispielsweise an Bahnhöfen oder Universitäten, Katzenallergene sehr verbreitet sind“, so Dr. Rogatsch. Nachgewiesenermaßen sind ungefähr zehn Prozent der europäischen Bevölkerung gegen FellD1 allergisch.

Nicht jede Katze ist gleich

Grundsätzlich kann man sagen, dass man nicht gegen jede Katze allergisch sein muss. „Ältere Katzen produzieren meist weniger FellD1 als jüngere. Auch kann gesagt werden, dass Menschen morgens allergischer auf Katzen reagieren als abends. Das liegt vor allem daran, dass sich beim Schlafen wie bei den Menschen der Speichel sammelt und damit mehr Allergene produziert werden. Außerdem produziert jede Katze eine andere Art von FellD1, das heißt, man kann sagen, dass nicht jeder Allergiker auf jede Katze reagiert. Am besten testet man das schon, bevor man die Katze zu sich nach Hause holt, indem man sie öfter besucht“, so Rogatsch.

Dr. Ulrike Rogatsch, Oberärztin der HNO-Abteilung Klinikum Klagenfurt | Foto: Privat
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Muss das Tier weg?

Ein wesentlicher Tipp ist es, eine Katze bereits vor der Geburt eines Kindes anzuschaffen, so kann man einer möglichen Allergie vorbeugen. Wenn Eltern Allergiker sind, besteht eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder erkranken. „Wenn nur die Mutter allergisch ist, vererbt sie die Allergie hauptsächlich an ihre Töchter, Männer vererben an ihre Söhne“, so die Ärztin. Auf die Frage, ob man sein Tier bei einer festgestellten Allergie zwangsläufig abgeben muss, erklärt die Medizinerin: „Das kommt ganz auf die Stärke der Allergie an, man darf nicht vergessen, dass jede Allergie immer einen Zusammenhang mit der Psyche hat. Wenn die Psyche dann durch die Weggabe des Tieres noch mehr leidet, kann sich die Allergie verschlimmern, obwohl das Tier gar nicht mehr da ist. Hier gilt es immer abzuwägen und vor allem auch die körperlichen Auswirkungen einer Allergie zu beachten. Im Gegensatz zu anderen Allergien ist eine Hypersensibilisierung bei Katzenhaarallergien nicht möglich, da man wirklich über einen langen Zeitraum eine Allergen-Karenz einhalten müsste, das ist bei der Verbreitung von Katzenhaaren in einem ehemaligen Katzenhaushalt kaum bis gar nicht möglich“, so Dr. Rogatsch.

Das kann man tun

Wenn man an einer Tierhaarallergie leidet, empfehlen sich vor allem Staubsauger mit Hepa-Filter und oftmaliges feuchtes Bodenwischen. Vor allem Teppiche sollten vermieden werden. Bei Schnupfen gibt es reinigende Nasensprays aus Kochsalzlösung, die angewandt werden können. Einer der besten und bisher auch effizientesten Tipps ist das Sensibilisieren der Katze selbst. „Es gibt ein speziell entwickeltes Katzenfutter von ProPlan, welches die Eiweiße im Katzenspeichel bindet, damit wird weniger FellD1 im Speichel produziert. Das Futter sollte von Anfang an gefüttert werden, damit hat man die Erfahrung gemacht, dass Allergien bis zu 50 Prozent verbessert wurden“, so Dr. Rogatsch. Vorbeugend können Mütter in der Schwangerschaft Omega3-Fettsäuren nehmen. „Zumindest vier Monate lang sollte man sein Kind voll stillen, dadurch haben Kinder deutlich weniger Allergien entwickelt. Zudem sollte man Kinder früh an die Diversität von Allergenen gewöhnen. Beispielsweise kann man einem Kind, das bereits Beikost erhält, auch schon Erdnusslocken zum Lutschen geben, je früher Kinder mit Allergenen in Kontakt kommen, desto eher gewöhnt sich das Immunsystem daran und reagiert dann nicht über“, so die Ärztin.

Letzter Schritt

Sollte die Allergie so ausgeprägt sein, dass es zu Asthma oder anaphylaktischen Schocks kommt, führt leider kein Weg daran vorbei und man muss das Tier abgeben.

Eine Allergie gegen Katzenhaare muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man seine Fellnase abgeben muss. 
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