So kann es funktionieren
Hund am Arbeitsplatz

Mobile Hundetrainerin: Lias Jagouz, am Bild mit ihren beiden Australian Shepherd, ist seit 2019 als mobile Hundetrainerin selbstständig.
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  • Mobile Hundetrainerin: Lias Jagouz, am Bild mit ihren beiden Australian Shepherd, ist seit 2019 als mobile Hundetrainerin selbstständig.
  • hochgeladen von Bernhard Knaus

Der „Nimm-Deinen-Hund-mit-zur-Arbeit-Tag“ wird jedes Jahr am ersten Freitag nach dem 19. Juni gefeiert. Dieser Aktionstag wurde 1999 von “Pet Sitters International” (PSI) ins Leben gerufen. PSI ist eine Bildungsvereinigung für professionelle Tierbetreuung mit Sitz in North Carolina. Der Berufsverband vertritt rund 7000 unabhängige Fachkräfte und wurde 1994 gegründet. „Am Nimm-Deinen-Hund-mit-zur-Arbeit-Tag“ sollen Kollegen für einen Tag lang erfahren, wie viel Freude ein Haustier machen kann und um die spezielle Bindung zwischen Menschen und Hunden aus erster Hand zu spüren.

KLAGENFURT. Dass ein „Bürohund“ eine Bereicherung sein kann, darüber gibt es bereits viele Studien. Sie beweisen, dass bereits die Anwesenheit von Hunden zur Entspannung der Atmosphäre im Büro beiträgt. Einen Hund zu streicheln, senkt den Blutdruck und setzt Oxytocine – also Glückshormone – frei. Die Menschen werden entspannter und können anschließend konzentrierter und produktiver weiterarbeiten. Zur Erklärung: Ein „Bürohund“ ist ein Hund, der durch seinen Menschen mit in das Büro genommen wird, ist ein bewusst eingebundener Teil eines Arbeitsteams, unabhängig von der tatsächlichen Örtlichkeit des Büros.

Sorgt für Harmonie

Neben einem nachweislich besseren Betriebsklima stärkt ein Hund den Teamgeist unter den Kollegen, indem er für Harmonie, gute Laune und gemeinsamen Gesprächsstoff sorgt. Die Pausen werden zum „Gassi gehen“ an der frischen Luft genutzt, was die Gesundheit und Kreativität der Mitarbeiter fördern. „Dass ein Hund im Büro absolut gut und förderlich für das Betriebsklima ist, kann ich vollkommen bestätigen“, meint die selbstständige mobile Hundetrainerin Lisa Jagouz. „Meine Kunden geben mir immer wieder ein positives Feedback.“

Mobile Hundetrainerin

Die Ferlacherin Lisa Jagouz ist seit 2019 mobile Hundetrainerin. Sie selbst ist stolzes Frauchen von zwei Australian Shepherd. „Ich hatte damals einen etwas problematischen Hund“, erzählt die Hundetrainerin „und besuchte deshalb mit ihm eine Hundeschule. Ich war von der Arbeit der Hundetrainerin so beeindruckt, dass ich mich entschloss, auch diesen Beruf zu ergreifen. Danach absolvierte ich eine knapp zweijährige intensive Ausbildung in dieser Hundeschule und machte mich dann selbstständig.“ Ihre größten Erfahrungen sammelt die junge Hundetrainerin im Rahmen ihrer täglichen Arbeit mit den Hunden. „Ich orientiere mich ganz stark an Deutschland, dort ist die Ausbildung als Hundetrainer zwar - wie auch bei uns - nicht geregelt und es gibt auch keinen Abschluss als Hundetrainer, allerdings gibt es eine bundesweit anerkannte Zertifizierung zum Hundeerzieher und Verhaltensberater. Und gerade diese Ausbildung ist eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Arbeit mit den Hunden.“

Rechtlich absichern

Bevor man jedoch daran geht, seinen Hund mit ins Büro zu nehmen, müssen ein paar wichtige Punkte beachtet werden. Es bedarf in erster Linie der Zustimmung der Chefetage und die am besten schriftlich. Einen Rechtsanspruch, ausgenommen sind Therapie- und Blindenhunde, gibt es nicht. Des Weiteren sollte die Mitnahme des Hundes mit den Arbeitskollegen besprochen werden. Nicht erlaubt ist aufgrund der Hygienebestimmungen die Mitnahme von Hunden in Arztpraxen und Kosmetikstudios. Um sich auch rechtlich abzusichern, ist man mit dem Abschluss einer Haftpflichtversicherung für Hunde am Arbeitsplatz gut beraten. Nachzulesen sind diese Informationen auf der Homepage der Arbeiterkammer. Ein Anruf bzw. Besuch vor Ort in der Arbeiterkammer kann alle offenen Fragen beantworten.

Nicht jede Rasse ist geeignet

Nicht jede Hunderasse ist vorbehaltlos als Bürohund geeignet. Dazu meint die Tiertrainerin Jagouz: „Ich bin der Meinung, dass zum Beispiel Herdenschutzhunde nur bedingt als Bürohunde geeignet sind. Gerade die besten Eigenschaften dieser Rassen, das starke Schutz- und Territorialverhalten und somit das zurückhaltende und misstrauische Verhalten gegenüber allem Fremden könnte hier ein Problem sein.“ Besonders wichtig ist hier wiederum die richtige Erziehung des Hundes. „Bei jedem Hund ist das richtige Training sehr wichtig. In der Ausbildung lernt der Hund die wichtigsten Grundkommandos, die jeder Hund sicher beherrschen sollte. Bei „Platz“ soll er sich auf das Signal hin jederzeit sofort hinlegen und erst wenn ihm das signalisiert wird, wieder aufstehen.“ Auf keinen Fall wird die Mitnahme von Welpen, egal welcher Rasse, empfohlen. Ein „Bürohund“ muss Menschen gegenüber uneingeschränkt freundlich begegnen, er darf weder aggressiv noch nervös oder ängstlich sein und kein territoriales Verhalten zeigen.

Besuch einer Hundeschule

Bei einem Defizit hinsichtlich des Verhaltens oder des Grundgehorsams des Hundes, könnte der Besuch einer Hundeschule in Betracht gezogen werden. In den Kursen der Hundetrainerin wird in Gruppenkursen oder Einzeltrainings intensiv mit den Hunden gearbeitet. In Klagenfurt bietet Lisa Jagouz an zwei Wochentagen – freitags und samstags - Kurse an, in Ferlach jeweils sonntags einen Kurs für zwei Gruppen. „In meinen Kursen kommt auch der Spaß und das Spiel nicht zu kurz. Besonders beliebt sind die Wanderungen mit den Hunden entlang und in der Sattnitz“, erzählt Lisa Jagouz. „Heutzutage ist es leider so, dass viele Hunde einfach völlig überfordert bzw. „bespaßt“ werden. Die Hundehalter glauben, für ihre Hunde jeden Tag ein dichtes Programm gestalten zu müssen. Dabei ist es so einfach: lasst einen Hund einfach Hund sein.“

Anfangs wenige Stunden

Hat man nun den Entschluss gefasst den Hund mit ins Büro zu nehmen, so sollte sich der Hund erst langsam an das Büro gewöhnen. „Anfangs sollte man den Hund nur für ein paar Stunden mit ins Büro nehmen“, empfiehlt die Hundetrainerin, „so kann er sich an seine neue „zweite Heimat“ besser gewöhnen und umgekehrt natürlich auch. Die Arbeitskollegen haben so auch die Möglichkeit, ihr neues „Teammitglied“ besser kennenzulernen. Es ist auch wichtig, dass man seinen Hund genau beobachtet, wie er auf die neuen Einflüsse und Umgebung reagiert. Gerade am Anfang sollte man dem Hund und den Arbeitskollegen die Gelegenheit geben, sich gegenseitig zu „beschnuppern“. Wenn es gut läuft, können die Bürostunden des Hundes sukzessive erhöht werden.“

Der richtige Platz

Der richtige Platz im Büro muss auch gefunden werden. Günstig wäre ein gemütliches, vor Zugluft geschütztes Plätzchen hinter dem Schreibtisch des Hundebesitzers. Idealerweise sollte der Platz mit einer Decke oder einem Korb klar erkenntlich sein. Ein Schicken des Hundes auf diesen markierten Platz wird so erleichtert. Ein Wasser- und Fressnapf, für den Hund leicht und jederzeit erreichbar, sollte die Ausstattung des „Arbeitsplatzes“ des vierbeinigen „Arbeitskollegen“ ergänzen.

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