Lärmbelästigung
Störend und ungesund
Eine der wohl lästigsten Geiseln der modernen Zivilisation ist die zunehmende Belästigung und Beeinträchtigung durch Lärm. Lärm zählt einstweilen schon als das größte Umweltproblem und wird von mehr als zwei Drittel der Menschen bundesweit als Belästigung empfunden.
KLAGENFURT. Es gibt die verschiedensten Arten von Lärm. Egal ob vom kaum wahrnehmbaren Piepton, von Umweltgeräuschen oder Verkehrslärm, bis hin zum Industrie- oder Baulärm, jede Form von Lärm kann das Leben jedes Einzelnen mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Jede Verbesserung der Lebensqualität geht einher mit steigendem Lärm: Er ist eine Begleiterscheinung steigender Mobilität und Technologie der Gesellschaft. Bereits Lärm mit einem niedrigen Intensitätspegel kann Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Er verursacht Stress, stört den Schlaf und kann die Konzentration stören. Ausschlaggebend für die Wirkung des Lärms ist oft nicht die Stärke, sondern die Art und die persönliche Wahrnehmung des Betroffenen.
Seit 1995
Seit 1995 findet jedes Jahr der vom Verband der Gehörgeschädigten (League for the Hard of Hearing) initiierte "International Noise Awareness Day", der Tag gegen Lärm, statt. Mit dem Tag gegen Lärm soll auf Lärm als Umweltthema aufmerksam gemacht werden. Lärm entsteht aber nicht von allein. Das persönliche Verhalten kann dazu beitragen, Lärm zu verringern oder zu vermeiden.
Vier Arten
Grundsätzlich unterscheidet man in vier Arten von Lärm: Das kontinuierliche Rauschen – auch Dauerschall genannt – wird von Maschinen erzeugt, die ohne Unterbrechung laufen. Das intermittierende Rauschen beschreibt einen Geräuschpegel, der schnell ansteigt und fällt. Dies kann ein vorbeifahrender LKW oder ein Flugzeug über Kopf sein. Das impulsive Rauschen kann bei plötzlichem Auftreten Menschen erschrecken. Diese Geräusche werden am häufigsten mit der Bau- oder Abrissindustrie in Verbindung gebracht. Niederfrequente Geräusche machen einen Teil unserer täglichen Klanglandschaft aus. Dieser Lärm ist auch am schwierigsten zu reduzieren.
Gesundheitsrisiko
Der tägliche Straßen- bzw. Verkehrslärm stellt laut Weltgesundheitsorganisation das – nach der Luftverschmutzung – zweitgrößte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa dar. Vor allem Motoren und das Abrollgeräusch der Reifen auf der Fahrbahn sind für den Straßenlärm verantwortlich. Da liegt es nahe, den Straßenlärm zu reduzieren. Dies gelingt am besten mit der verstärkten Nutzung des Fahrrades oder den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die am häufigsten auftretende Berufskrankheit ist jene, die durch lang andauernden Lärm bei hoher Intensität verursacht wird: die Lärmschwerhörigkeit. Wobei Hörschäden aber auch durch sehr kurze, extrem laute Schallereignisse verursacht werden können. Lärmschwerhörigkeit ist nicht heilbar und auch nicht therapierbar, daher hat die Vermeidung von Schädigungen oberste Priorität.
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