Eiskalt erwischt
20 Prozent Preisaufschlag für Solarium-Bräune

Es wird wieder getanzt: Andy Wankmüller von der Tanzwelt Wankmüller.
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Freizeitbetriebe vs. Teuerungswelle: Wird der Energiekostenzuschuss des Bundes  für Solarien, Fitnesscenter und Tanzschulen reichen, damit Unternehmen überleben?

KLAGENFURT. Die Teuerungswelle erfasst sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Ein wesentlicher Faktor der Teuerung sind die hohen Strompreise. Diese wiederum führen zu höheren Preisen bei den Dingen des täglichen Lebens. Gerade Betriebe, die auf viel Energie angewiesen sind, stehen gelinde gesagt vor Herausforderungen. So auch die Sonnenstudios, die mit ihren technischen Gerätschaften für eine künstliche nahtlose Bräunung – auch im Winter – sorgen, sind von den steigenden Strompreisen betroffen.

Preise schnellen in die Höhe

"Wir haben in Kärnten etwa 80 Betreiber von Solarien, man muss hier unterscheiden: In Betriebe, die bereits auf energiesparende Geräte umgerüstet haben, und diejenigen, die noch nicht umgerüstet haben. Dennoch trifft es beide, es ist mit Preisanpassungen zwischen 15 und 20 Prozent zu rechnen", sagt Andy Wankmüller, Tanzstudiobetreiber und WKK-Sprecher der Freizeit- und Sportbetriebe.

Vor Sonnenbank-Saisonstart

Ein Betreiber spricht die weiteren Aspekte der Teuerung an. "Nicht nur die extrem hohen Stromkosten machen uns zu schaffen. Es ist einfach alles teurer geworden, beispielsweise das Desinfektionsmittel und die Papiertücher, die man zum Abwischen der Sonnenbänke braucht. Wir mussten deshalb auch unsere Preise um 20 Prozent erhöhen", sagt der Betreiber eines Klagenfurter "California Sun"-Studios Hugo Maier. Noch hat die Sonnenbader-Saison nicht begonnen, aber Maier hofft, dass es in seinem Solarium in der Görzer Allee nicht zu massivem Wegbrechen von Kunden kommt. Noch hält sich der Kundenverlust in Grenzen.

"Müssen abwarten"

In Zurückhaltung übt sich der österreichweite Sprecher der Freizeit- und Sportbetriebe der Wirtschaftskammer, Robert Thum. In ganz Österreich betreibt Thum elf "Sun & Beauty Lounge"-Studios, eines in der Feldkirchner Straße in Klagenfurt und eines in Villach. "Die Energiekostenunterstützung seitens der EU ist noch in Klärung und die Abstimmungen dazu sind noch im Laufen. Deshalb ist bis heute noch nicht klar, wie stark die Branche betroffen ist und ob und wie viel Sonnenstudio-Schließungen bevorstehen", sagt Thum.

Unternehmer unter Druck

Die ausbleibende Förderung setzt die 150 Freizeitbetriebe unter Druck. Die nächste Hiobsbotschaft: Nach und nach erhalten die Unternehmer Schreiben zu den Energieverträgen, in denen die Strompreiserhöhung schwarz auf weiß zu sehen ist. "Nach und nach kommen jetzt die Schreiben der Energieanbieter, dass die alten Verträge gekündigt werden, oftmals mit Vervierfachung des Tarifes. Es kommt vor, dass Tarife von zuvor 18 Cent auf 68 Cent angehoben werden", so Wankmüller. Der Betreiber der Tanzschule Wankmüller zählt selbst zu den Betroffenen. "Ich habe vorher rund 3.000 Euro für den Strom gezahlt, in Zukunft gehe ich davon aus, dass ich 10.000 Euro zahlen werde", sagt Wankmüller.

Jetzt dreht sich bei den Unternehmern alles um die Frage: Wie kann Energie eingespart werden? In den Fitnessstudios wird beispielsweise versucht, die Saunazeiten zu reduzieren. Große Angst herrscht auch um die Kunden. Denn: Wo werden die Kunden anfangen, zu sparen? Wer wird auf eine Sonnenbank-Bräune im Winter verzichten?

Unternehmer im Dunkeln

Tatsache ist, dass manche Einsparungen auf dem Energiesektor gar nicht möglich sind. "In der Tanzschule haben wir immer denselben Stromverbrauch. Natürlich haben wir auf LED-Beleuchtung umgestellt, aber wir können doch nicht im Dunkeln tanzen", so der Tanzschulbetreiber. Die Coronapandemie hatte ein Gutes: Unternehmer setzen mehr und mehr auf Hygiene und auf ausreichenden Austausch der Luft in Innenräumen. Doch nun stehen Betreiber vor einer Gretchen-Frage: Zahlreiche beheizen und lüften gleichzeitig die Räume mit Wärmerückgewinnungsanlagen. Das Betreiben dieser Anlagen ist energieintensiv. Ob der Energiekostenzuschuss des Bundes reichen wird, damit Freizeitbetriebe überleben können, wird sich zeigen.

Zur Sache
Ende September hat die Bundesregierung den Energiekostenzuschuss für Unternehmen als Teil des Anti-Teuerungspakets vorgestellt, der die Mehrkosten abfedern soll. Seit 7. November 2022 können sich Betriebe über die Webseite des aws (austria wirtschaftsservice) für den Energiekostenzuschuss nach dem First-come-first served-Prinzip anmelden. Gefördert werden Mehrkosten bis zu max. 400.000 Euro, die bei Strom, Erdgas und Treibstoffen in den Monaten Februar 2022 bis September 2022 angefallenen sind. Bis 21. November sind Voranmeldungen möglich. U. a. muss der Stromverbrauch im förderfähigen Zeitraum ermittelt werden.

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