48. Gottscheer Kulturwoche in Klagenfurt
LH Kaiser und StS Lopatka sicherten bei offizieller Eröffnung den Volksgruppen ihre Unterstützung zu
Die 48. Gottscheer Kulturwoche wurde vorigen Donnerstag, offiziell auf Schloss Krastowitz in Klagenfurt eröffnet, wo sich auch die Gottscheer Gedächtnisstätte befindet. Die deutschsprachige Volksgruppe präsentierte vom 29. Juli bis 4. August ihre bewegte 600-jährige Geschichte, ihr Liedgut, ihre Kultur, Tracht und Sprache. Am Festakt nahmen auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Staatssekretär Reinhold Lopatka aus dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten teil. Mit Lopatka kam erstmals ein Mitglied der Bundesregierung zur Kulturwoche. Kaiser und der Staatssekretär sicherten beide den Gottscheern ihre Unterstützung zu, auch im Hinblick auf die offizielle Anerkennung als Minderheit in Slowenien.
„Man muss die Vergangenheit verstehen, dann ist man in der Lage, Zukunft zu bauen“, betonte der Landeshauptmann mit Blick auf die Geschichte und Schicksale der Gottscheer. Die größte Chance für das gemeinsame Europa sieht er in dessen Vielfalt. Bewusst habe ihn seine erste Auslandsreise als Landeshauptmann nach Slowenien geführt, wo er die Staatsspitzen und auch die Gottscheer getroffen habe, erklärte Kaiser. Den Altösterreichern habe er damals versichert, sie zu vertreten. Ihre Interessen sollten wahr- und ernstgenommen werden, auch vom Land, in dem sie leben. Kaiser verwies auf das Kärntner Dialogforum. Man wolle die Anliegen der Slowenen in Kärnten lösen und so mit gutem Beispiel vorangehen. Dies sollte auch Positives jenseits der Grenze auslösen.
Lopatka meinte ebenfalls, dass der kulturelle Reichtum Europa auszeichne. Für die Volksgruppen sei es wichtig, Vertrauen aufzubauen und den Blick in die Zukunft zu richten. Die Bundesregierung setze sich dafür ein, auch die breite Bevölkerung über Volksgruppen zu informieren. Sie wolle für die Volksgruppen im eigenen Land etwas tun und zudem jede Gelegenheit nutzen, die Situation der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien klar anzusprechen. Die Bundesregierung habe ja auch vom Nationalrat den Auftrag erhalten, sich für die offizielle Anerkennung der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien einzusetzen.
Eröffnet wurde die Gottscheer Kulturwoche vom Vorsitzenden der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt, Viktor Michitsch, natürlich auf Gottscheerisch. Miha Petrovic aus der Stadt Gottschee/Kocevje hielt einen Gastvortrag zum Thema „Gottschee einst und heute – In Wort und Bild“. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Sing- und Trachtengruppe unter Leitung von Erwin Michitsch. Leiter der Kulturwoche ist Horst Krauland. Wilhelm Miklin begrüßte die Ehrengäste sowie die angereisten Landsleute aus den USA, Deutschland, Slowenien und den österreichischen Bundesländern.
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