Klagenfurt
"Arteficia" – Ehrendoktorate im Zeichen der Kunst

Ganz persönliche Artefakte, wie die Schreibmaschine Peter Turrinis, können besichtigt werden. | Foto: Ernst Peter Prokop
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  • Ganz persönliche Artefakte, wie die Schreibmaschine Peter Turrinis, können besichtigt werden.
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Nach der coronabedingten Absage im letzten Jahr, kommen die im 50-jährigen Bestehen der Universität Klagenfurt ausgezeichneten Ehrendoktoranten nun etwas verspätet, aber nicht minder wirkungsstark zu Wort.

KLAGENFURT. Eine multimediale Ausstellung, 35 Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur mit all ihren Geschichten und Erzählungen und interaktive Begegnungen, die für Furore sorgen. „Arteficia. Die Kunst des Ehrendoktorates“ bespielt bis zum 28. November die große Galerie der Universität Klagenfurt und führt dabei nicht nur in das augenscheinlich Produzierte der Künstlerinnen und Künstler, sondern auch Hintergründe und noch nie Gesehenes, mittels ganz persönlicher Artefakte, vor.

Tiefe Verwurzelung

Kuratorin Barbara Maier setzt diesmal bewusst auf den Zauber des Originals und gleitet weg vom Spezialpublikum hin zu einer für die breite Öffentlichkeit tauglichen Ausstellung. In der neuen Präsentation zu den in Klagenfurt ausgezeichneten Ehrendoctores, darunter bekannte Größen wie Josef Winkler, Michael Guttenbrunner, Peter Turrini, Maja Haderlap und Maria Lassnig, werden auf eine etwas andere Weise Geschichten erzählt, Beziehungen dokumentiert und überlieferte Einblicke in Arbeitsweisen demonstriert. Sie alle kommen mit all ihren Gemeinsamkeiten und Parallelen, aber auch individuellen Eigenarten zum Zuge. „Es ist überraschend, wie viele Ehrendoctores in Klagenfurt an Menschen vergeben wurden, die künstlerisch tätig sind“, stellt Maier fest. Die stark in Klagenfurt verankerte kulturwissenschaftliche Fakultät gilt dabei nicht nur als Ausgangspunkt für eine Vielzahl an Karrieren, sondern auch als deren Niederlassung: „Künstler wie Winkler oder Haderlap sind im Lehrbetrieb der Universität verwurzelt.“ Die Ausstellung möchte dabei nicht nur Vordergründiges zeigen, sondern spezialisiert sich auf die Hintergründe, die erst die Basis für die entstandenen Werke der Künstler bilden.

Magische Objekte

Leihgaben, die dankenswerterweise von Privatpersonen, Stiftungen und Archiven zur Verfügung gestellt wurden, bringen das Leben der vorgestellten Künstler wirklichkeitstreu und authentisch rüber und sorgen für den besonderen Moment. Insbesondere die Kooperation mit dem Musil-Literaturarchiv und die Maria Lassnig Stiftung, aber auch Objekte aus Privatbesitzen, ermöglichen die Durchdringung des Raumes hin zum Privaten und stellen einmalige Stücke erstmals öffentlich aus. So ist es die Malpalette von Maria Lassnig, die viele Querverweise in sich beherbergt und auszusprechen vermag, worüber Dokumente aus zweiter Hand zwangsbedingt schweigen. Oder die Schreibmaschine des Autors Peter Turrini, deren alleinige Präsenz unheimlich viel über den Schreibprozess des Schriftstellers offenlegt. Es handelt sich um ganz persönliche Materialien, die eine intime Sphäre kreieren und tief in das Innere des Menschen selbst vordringen lassen. Die Unmittelbarkeit des Momentes wird in der Ausstellung heraufbeschworen, strahlt eine enorme Wirkung aus. Sich ganz nah an den Personen bewegend, geht es in der Ausstellung weniger nur um von ihnen geschaffene Werke, sondern vermehrt darum, was sich hinter der Fassade verbirgt. Subtil und feinfühlig geht die Kuratorin Barbara Maier dabei vor, um an der Oberfläche des Bekannten zu kratzen. Ein multimedialer Mix mit Filmen und Vertonungen untermauert das Gesehene, festigt Erkenntnisse und kreiert neue Räume, schrittweise im Gemeinklang mit Originalartefakten freigelegt und unmittelbar dem Betrachter präsentiert. Nicht zuletzt werden auch Wechselbeziehungen sichtbar, wie jene von Handke und Puschnig, der einen Text des Schriftstellers vertont hat, welcher in der Ausstellung angehört werden kann.

Persönlichkeiten mit ihren Geschichten

Jedem Ehrendoktoranten ist dabei ein eigener Platz gewidmet, der Raum für zahlreiche Fotos, Dokumente, Objekte und Zitate schafft, die im Zusammenspiel miteinander gut durchdachte und durchkomponierte Erzählung ergeben. Nicht selten kommen untergründig auch Konflikte wie harmonische Verbindungen, die im Kulturleben Kärntens allgegenwärtig sind, zur Sprache. Wie die Beziehung von Slowenischen und Deutschen, das anhand der Auseinandersetzung mit den vielfach zweisprachig schaffenden Künstlern beleuchtet wird. Die Spannweite reicht dabei von Musikern über Schriftsteller bis hin zu Malern und zeigt damit eine Vielfalt an Positionen auf, die das Kulturleben Kärntens nicht nur bereichert, sondern prägt und besonders macht. Kuratorin Maier lässt eine Welt aufleben Welt, die jeden Besucher auf eigene Art und Weise eintauchen lässt und Platz für individuelle Schwerpunkte schafft.

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