Welttag des Brotes am 16. Oktober
"Backen ist ihr täglich Brot"

- Bäcker Samuel Stocklauser ist im Gurktaler Familienbetrieb stark involviert.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Christina Zwander
Die Bäckerei Stocklauser hält trotz der angespannten Wirtschaftslage an traditioneller Backkunst fest.
KÄRNTEN, KLAGENFURT. Unser Brot: Grundnahrungsmittel, Kulturgut und eines der ältesten Lebensmittel der Menschheit. Brot gab es in der Form, wie wir es heute kennen, bereits im alten Ägypten. Mit dem Welttag des Brotes am 16. Oktober will man auf die Bedeutung des Brotes für die Ernährung aufmerksam machen. Seit mehr als einem Jahrhundert gibt es die Bäckerei Stocklauser in Weitensfeld im Gurktal und sie wird mittlerweile in bereits fünfter Generation von den Brüdern Hannes und Martin Stocklauser geführt. In Kärnten ist man für sieben Filialen zuständig, wobei Samuel Stocklauser als Juniorchef fungiert.
Handwerk gegen Trend
"Seitdem ich Lehrling bin, betone ich immer wieder, wie toll es ist, das Brot täglich nach draußen zu den Menschen zu bringen und sie damit sättigen zu können", betont Stocklauser. Dennoch bemerkt auch die Bäckerei, dass sich das Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden in den letzten Jahren verändert hat – vor allem hinsichtlich der Regionalität. "Während der Coronazeit haben die Menschen regionaler gedacht und mehr darauf geachtet, was sie essen und dementsprechend das Brot beim Bäcker von nebenan gekauft. Da merkt man jetzt durchaus einen Rückgang", so der Bäckermeister. Dennoch sieht Stocklauser keine Gefahr vom Industriebrot ausgehen: "In unseren Filialen sehe ich immer wieder, dass gerade auch junge Leute die hohe Qualität unserer Produkte schätzen und immer wieder gerne zu uns kommen und das spricht für sich".
Hohe Produktionskosten
Anders als viele andere Betriebe bäckt die Familie Stocklauser täglich frisch, ohne große Kühlanlage und vorgefertigte Teige. Ein Umstand, der sich auch bei den Energie- und Rohstoffkosten bemerkbar macht. "Das ist natürlich auch ein Thema bei uns und daher müssen auch wir Preisanpassungen vornehmen. Dennoch versuchen wir trotzdem den Menschen beste Qualität zu einem guten Angebot zu liefern", merkt Stocklauser an.
Ein Stück Dorfleben
Trotz aller Hürden bleibt die Bäckerei ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Ob bei Kaffee im Geschäft oder auf der täglichen Liefertour – die Backwaren aus dem Gurktal sind nach wie vor gefragt. "Viele Leute kommen jeden Tag zu uns und genießen einfach einen guten Kaffee und ein köstliches Stück Gebäck dazu. Da tauschen sie sich auch mit Freunden, Familien und Kollegen aus und können einfach abschalten. Die Bäckerei hat also nichts an ihrem Reiz verloren", ist sich der Bäckermeister sicher.
Bäckernachwuchs
Auch um den Bäckernachwuchs ist es einigermaßen gut bestellt, auch wenn dieser im Vergleich zu früheren Jahrzehnten rückläufig ist: "Klar werden immer mehr Lehrlinge gewünscht, um das Wissen an die nächste Generation weitergeben zu können, aber wir sind jetzt auch nicht unzufrieden", so Stocklauser. Trotzdem ist es wichtig, mit solchen Aktionstagen auf das Backhandwerk aufmerksam zu machen. "Wenn es einmal so hervorgehoben wird, dann denken die Leute vielleicht darüber nach, was das Brot so speziell macht", betont der Bäckermeister abschließend.
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