Bei "Neue Grippe" gibt es Pandemieplanänderung
LR Kaiser und Landessanitätsdirektor Olexinski informierten über Umgang mit Neuer Grippe - Bislang 19 Kärntner erkrankt.
Von 43 seit Bekanntwerden der Influenza A H1N1 in den Kärntner Spitälern aufgenommen Verdachtfällen, konnte bei 19 die Erkrankung an der Neuen Grippe nachgewiesen werden. Ab heute, Montag, gibt es eine neue Richtlinie, wie mit dem Virus umgegangen wird.
Ab jetzt Behandlung zu Hause
"Der größte Unterschied zur bisherigen Vorgabe ist, dass die vom A H1N1-Virus Betroffenen ab jetzt zu Hause möglichst isoliert behandelt werden. Mit der Strategieänderung wird, wie im Pandemieplan vorgesehen, auf den Verlauf der Krankheit reagiert", erklärte Gesundheitsreferent LR Peter Kaiser heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landessanitätsdirektor Gerhard Olexinski.
Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist dies der nächste zu setzende Schritt, um die Kapazitäten in den Krankenhäusern für mögliche komplizierte Fälle frei zu halten. Mögliche Patienten sollen sich künftig bei den niedergelassenen Ärzten telefonisch voranmelden. Menschenansammlungen oder die Fahrt mit Massenverkehrsmitteln sollten im Verdachtsfall tunlichst vermieden werden. "
"Als erkrankt gelten jene Menschen, die engen Kontakt zu bereits angesteckten Personen hatten und danach Symptome zeigen. Damit entfällt für die Kontaktpersonen der bisherige Rachenabstrich und sie werden gemäß den bisherigen Leitlinien behandelt", führte Kaiser weiter aus. Jene symptomatischen Personen, die keiner Risikogruppe angehören, werden nach einer ersten Diagnostik also nicht mehr im Krankenhaus behandelt, sondern sollen eine Woche zu Hause bleiben. Bei Angehörigen von Risikogruppen empfiehlt das Ministerium zwei Tage Spitalsaufenthalt und die weitere Behandlung daheim, sofern keine Komplikationen auftreten. Die letzte Entscheidung obliegt wie schon bisher in jedem Einzelfall den behandelnden Ärzten.
"Der Wechsel der Strategie wurde bereits in zahlreichen europäischen Ländern vollzogen und wird nun auch vom Expertenstab des Gesundheitsministeriums empfohlen. Bei der bisherigen Containment-Strategie wurde jeder Einzelfall beobachtet, isoliert und im Labor getestet, um eine Verbreitung möglichst zu stoppen. Die Umstellung auf die Mitigation-Strategie bedeutet, dass die Einzel-Labortests reduziert und das Umfeld großflächiger in die Behandlung mit einbezogen wird", weiß Olexinski zu berichten. Die bisherige Erfahrung mit der "Neuen Grippe" zeigte einerseits, dass sich das Virus zwar sehr rasch von Mensch zu Mensch überträgt, der Krankheitsverlauf im Allgemeinen aber mild ist.
Symptome der Neuen Grippe:
"Als Symptome gelten Fieber, Halsschmerzen oder Atembeschwerden, insbesondere Husten und Muskel-Glieder-Kopfschmerzen bei Leuten, die eben engen Kontakten zu erkrankten Menschen hatten oder erst kürzlich von einer Reise zurückkehrten", erklärte Olexinski. Vorsorglich wird empfohlen, sich regelmäßig, mehrmals täglich die Hände zu waschen. Für Fälle von "Neuer Grippe" herrscht für die behandelnden Ärzte absolute Meldepflicht. Ein Merkblatt für die Pflege von infizierten Menschen zu Hause ist auf der Homepage www.gesundheit-kaernten.at zu finden. Infos gibt es auch auf der Internetseite des Ministeriums www.bmg.gv.at und bei der "Neue Grippe"-Hotline (AGES) 050 555 555.
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