Lebensraum Bahnhofstraße
Bleiben die Ampeln danach ausgeschaltet?
Erste Ergebnisse aus der Potenzialanalyse: Mehrheit nicht zufrieden, Befragte wollen mehr Geschäftsflächen. Stadt überlegt Abschalten von weiteren Ampeln.
KLAGENFURT. Noch immer herrscht Irritation in der Bahnhofstraße. Anfang August kam es zu einer Änderung der Vorrangregelung in der Bahnhofstraße, daraufhin soll es zu Verkehrsunfällen gekommen sein. Auf Nachfrage bei Straßenbaureferentin Sandra Wassermann (FPÖ) bekommen wir zu den neuen Vorrangtafeln keine konkrete Antwort, sondern nur die Auskunft, dass "die Fachabteilung Straßenbau und Verkehr eine Verkehrsreduktion in der Innenstadt zeigt".
Ampeln: nicht immer nötig
Wie bekannt ist, führt die Firma Traffix eine "Potenzialanalyse" durch. Für Andreas Käfer von Traffix sprechen mehrere Faktoren für die Abschaffung von Ampeln. Faktoren wie bspw. keine Unfallhäufung oder keine Beeinträchtigungen des Verkehrsablaufs zählen dazu. "Eine Abschaltung beschleunigt Verkehrsabläufe, insbesondere den öffentlichen Verkehr, aber auch Autofahrer müssen nicht unnötig warten. Ebenso spricht ein rascheres Zu-Fuß-Gehen aus Sicht der Fachabteilung und der Experten für die Abschaffung von Ampeln an bestimmten Kreuzungen. Dies steht im Einklang mit innovativen Modellen der Verkehrsberuhigung, reduziert Kosten, Gelb-Blinkbetrieb sollte beibehalten werden, um Versuchsergebnisse abzuwarten und nicht ein „Hin-und-Her“ zu produzieren", erklärt Käfer.
Die ersten Ergebnisse
Von Traffix haben wir erste Ergebnisse der Befragung erhalten. Auf die Frage "Sind Sie mit dem Ambiente in der Bahnhofstraße sehr zufrieden?", gaben rd. 300 Personen "eher gar nicht" und rd. 200 "gar nicht" an. Etwa 150 Befragten antworteten mit "zufrieden, weil.." und nicht 50 Personen gaben an "sehr zufrieden, weil". Spannend die erste Auswertung nach den Wünschen: Am meisten wurden mehr Geschäftsflächen gewünscht, auf Platz Zwei landete die Forderung nach einer besseren Ausstattung"(Anm.: mit Sitzmöbeln) und erst auf Platz drei "Verkehrsberuhigung der Bahnhofstraße".
"Nicht nachhaltig"
Nicht müde wird Wassermann, wenn es um das Kritisieren des Projekts "Lebensraum Bahnhofstraße" geht. Aus ihrer Sicht ist das Projekt mit den Kosten von 80.000 Euro und der Bespielung immer noch "Steuergeldverschwendung" und "Populismus bzw. Aktionismus in Reinkultur". "Warum die Kollegen Habenicht und Smrecnik die Sperre im Juni vorgezogen haben ist nicht nachvollziehbar, weil dies keinen Vorteil gebracht hat. Erst das Zusammenführen der Ergebnisse aus Bürgerbeteiligung und Potenzialanalyse hätte zu Entscheidungen der Stadt führen dürfen. Da ist der Wirtschaftsstadtrat gefordert", sagt Wassermann. Laut der Straßenbaureferentin war die Firma Traffix nicht über das "Parallelprojekt Lebensraum Bahnhofstraße" von Habenicht bzw. Smrecnik informiert. Ihr fehlt es zudem an Einbindung der Unternehmer sowie einer "Geschäftsflächen-Offensive".
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