Der Alltag hier kann schön und bunt sein
Dem grauen Alltag keine Chance geben: Das Leben im Pflegeheim ist bunt.
Maxi ist ein brauner Kater. Er liegt vor dem Eingang des Pflegeheims „St. Peter“ der Diakonie und genießt die Sonne. „Wir haben Meerschweinchen, Hasen und eben unseren Maxi. Wir stellen nur das Futter zur Verfügung, die Bewohner kümmern sich selbst um die Tiere“, so Kompetenztrainerin Andrea Gasser. Hier im Heim versucht man individuell auf die Menschen zuzugehen. "Animationsrunden, wo 30 Personen in einem Kreis sitzen und zwei Drittel gar nicht mitkommen, weil sie entweder unterfordert oder überfordert sind, gibt es bei uns nicht“, erklärt Wieser. Aktivitäten finden in Kleingruppen statt, meistens mit sechs bis sieben Personen.
Individueller Alltag
Ein hohen Stellenwert kommt dabei der Biografiearbeit zu. „Was war im bisherigen Leben der Person wichtig? Wir bauen darauf auf“, sagt Wieser. Die Aktivitäten werden individuell angepasst, so wie auch bei Margarethe Filipitsch. „Ich decke gerne den Tisch oder helfe beim Falten der Servietten. Heute habe auch ich beim Herrichten der Schokolade geholfen, aber ein Stück habe ich stibitzt!“ Darüber hinaus lache sie gerne und ist bei Pflegern und Mitbewohnern für ihre Witze bekannt.
Auch Rupert Kokesch ist sehr aktiv. Er geht gerne mit Bewohnern im Rollstuhl spazieren, kümmert sich um das Vogelhaus und das Hasengehege und singt sehr gerne. Alles quer durch die Wiese!“ Fotografiert werden möchte Herr Kokesch aber dann doch nicht - hier ist er ein wenig scheu.
Was für uns im Alltag normal ist, versucht man hier im Altersheim auch den Bewohnern zu spüren zu geben. "Eben ein normales Leben“, betont Wieser. So kommt es, dass Feste und Bälle im Haus gefeiert werden. "Viele Bewohner können nicht mehr hinaus, also holen wir die Veranstaltungen ins Haus. Letztens haben wir ein Kino aufgebaut und Filme mit Peter Alexander angesehen", erinnert sich Gasser.
Lebensraum öffnen
Die gleiche Philosophie vertritt auch die Caritas im „Franziskusheim“. „Ab einer gewissen Pflegestufe ist man leider eingeschränkt. Trotzdem heißt das nicht, dass der Alltag dann nicht mehr bunt und lebendig sein kann.“ Schwester Vinka Biljesko von der Pflegedienstleitung blickt dabei über die Hausmauern hinaus. „Es ist wichtig, die Begegnung zwischen den Generationen zu ermöglichen. Wir signalisieren, dass die Bewohner nicht nur einen Lebensraum im Haus haben, sondern auch in der Stadt.“ Sabine Opietnik, Leiterin des Hauses, freut sich immer über das breite Angebot. „Die roten Nasen kommen regelmäßig. Es gibt auch Tieranimation und Musik- und Lesestunden.“
Es gibt kein graues Leben im Heim. Individuelle Angebote sorgen für ein buntes Leben. „Es ist schön, wenn die Menschen aus sich herauskommen“, schildert Gasser. Dementsprechend groß ist die Freude über die postiven Reaktionen: "Wenn die Gesichter auseinandergehen, dann glaubt man, dass in dem Moment alles gut ist.“
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