Benediktineschule
Die Ruhe nach dem medialen Sturm
Für die Neos Klagenfurt ist mit dem Ziehen der Kaufoption der Investoren der Benediktinerschule noch nicht alles auf Schiene. Juvan: "Bei Nichteinhaltung bzw. Abweichungen vom vertraglich Vereinbarten soll die Stadt von ihrem Rückkaufsrecht Gebrauch machen". Arge Benediktinerschule betont, dass ein Hotel stets Teil des Konzepts war und will das Projekt rasch voranbringen.
KLAGENFURT. Auf die Frage, ob sie es jemals bereut hat mit der "Arge Benediktinerschule" die umstrittene Innenstadt-Immobilie zu erwerben, muss Helvig Kanduth lachen. "Es ist schwierig – aus kaufmännischer und emotionaler Sicht – ein Projekt in dieser Konstellation umzusetzen, aufgrund der politischen Einflussfaktoren kommen Dinge zum Vorschein, die in der Privatwirtschaft nicht vorkommen", sagt Kanduth. Zur Erklärung: Die Arge Benediktinerschule besteht aus Helvig Kanduth, ihrem Ehemann und dem Unternehmer Robert Kanduth sowie dem Immobilienentwickler Thomas Müller. "In den letzten Jahren haben wir uns intensiv mit der Weiterentwicklung des Projekts beschäftigt und ziehen die Option zum Kauf (Anm.: in der Höhe von 2,21 Mio. Euro)", sagt Kanduth. Die Investoren müssen jetzt noch eine formale Erklärung mit der Zieh-Option des Kaufs an die Stadt schicken. Dann sollte der Kauf der Immobilie unter Dach und Fach sein.
Servitut als Bremse
Diskussion herrscht seit Jahren darum, dass die Bieter das im Gemeinderat vorgeschlagene Konzept mit der Errichtung eines Budgethotels nicht einhalten. "Im Dezember 2018 haben wir im Gemeinderat eine mehrheitliche Nutzung, ein Mixed-Use-Konzept, präsentiert. Ein Hotel war immer unsere Intention", sagt Kanduth. Neben Hotel sollen Wohnungen, Büroflächen, Gastronomie und Gewerbeflächen für den Handel im Erdgeschoss in der ehemaligen Benediktinerschule errichtet werden. Nach einer breiten medialen Diskussion hat sich das Käuferkonsortium entschieden, sich mit einer Aussendung an die Presse zu wenden. Darin wird betont, dass man sich mit "voller Kraft der Umsetzung des Projekts widmen werde, die Verlängerung sei nur durch das Servitutsrecht des KTVs entstanden". "Damit der Klagenfurter Turnverein bis zur Fertigstellung der neuen Hallen nicht ohne Räumlichkeiten dasteht, haben wir der Stadt angeboten, auf das Ziehen der Option bis dahin zu verzichten. Dies hätte natürlich eine Verlängerung der Optionsfrist bedingt. Die Stadt hat sich dagegen entschieden", heißt es in der Aussendung.
Neos intervenieren immer noch
"Mit dem Kauf des Objektes ist das Kapitel Benediktinerschule aber noch nicht abgeschlossen", sagt Neos-Klubobmann Janos Juvan, die Neos haben mit einer Aussendung vor einer Woche den Stein ins Rollen gebracht. Die Stadt dürfe "keine faulen Kompromisse mehr eingehen", da der Kaufpreis durch eine Neuausschreibung deutlich höher liegen könnte. "Zudem hat die Arge den Zuschlag deshalb erhalten, weil der Inhalt des Projektes – ein Budgethotel – stärker gewichtet wurde als der Kaufpreis. Hier hat ein Mitbewerber (Anm.: Franz Peter Orasch) damals mehr geboten", ergänzt Juvan. Laut Neos wurden damals über 100 Zimmer des Budgethotels samt Skybar mit 70 Plätzen und eine errechnete Frequenz von 80.000 Personen pro Jahr und die Schaffung von 35 neuen Arbeitsplätzen seitens der Arge dem Gemeinderat präsentiert. Die Neos pochen darauf, dass die Stadt Klagenfurt bei Nichteinhaltung bzw. Abweichungen vom vertraglich Vereinbarten von ihrem Rückkaufsrecht Gebrauch machen soll.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.