In Klagenfurt
Dieser Fußballer lebt als "Zivi" in der Stadtwerkstadt auf
Fußballer Raphael Huber hat sich für den Zivildienst in der Stadtwerkstatt Klagenfurt entschieden. Das sind seine Beweggründe, warum er mit Menschen mit Behinderung seinen Zivildienst ableistet.
KLAGENFURT. "Du bist mein Kumpel", sagt Werner Hochmaier, ein Klient, den Zivildiener Raphael Huber betreut. In der Stadtwerkstadt am Hi-Harbach-Gelände werden dreizehn Klientinnen und Klienten im Auftrag der Diakonie de La Tour betreut. Huber unterstützt als Zivildiener das dreiköpfige Team. Für den gebürtigen Niederösterreicher, der in Klagenfurt lebt, ist es das erste Mal, dass er im Behindertenbereich arbeitet. "Ich habe mich auf die Stelle in der Stadtwerkstatt beworben. Das Arbeiten mit den Klientinnen und den Klienten macht mir Spaß", sagt Huber, der noch bis Juni seinen 9-monatigen Dienst ableisten muss.
Gefragte Unterstützung
Dass er mit Menschen mit Behinderung arbeitet – daran hat er sich schnell gewöhnt. Dass Zivis gefragt sind, kann auch der Sprecher der Diakonie de La Tour, Hansjörg Szepannek, bestätigen. "Im Bereich Menschen mit Behinderung werden dringend Zivildiener gesucht", sagt Szepannek. Huber ist einer von 39 Zivildienern der Diakonie de La Tour in Kärnten und Steiermark. "In rund 60 Einrichtungen haben wir Bedarf an Zivildienern, einige gehen leider unvermeidlich leer aus", führt Szepannek weiter aus. 54 Zivildiener könnten allein für die Diakonie de La Tour tätig sein. Als Schule fürs Leben sieht Huber seinen Dienst. "Am meisten lerne ich den Umgang mit den Menschen. Ich war nicht immer der Geduldigste", sagt Huber. Er hat sich bewusst für den Zivildienst entschieden. Der Grund dafür ist rein pragmatischer Natur: Als angehender Profifußballer kann der 19-Jährige den Dienst und das Training besser verbinden. Der Großteil aus seinem Sportlerumfeld hat sich aber für den Grundwehrdienst entschieden. "Allein bei der Grundausbildung beim Heer könnte ich drei Monate lang nicht trainieren", so Huber.
Basteln und backen
Hauptsächlich ist der Zivi im Kreativbereich tätig. Gerade wird Osterdekoration gebastelt. Werner Hochmaier ist auf seinen Osterkorb stolz. Bernhard Modl fertigt aus Stroh einen Osterhasen, wenn sie Hilfe benötigen, geht ihnen Raphael zur Hand. Die Stadtwerkstatt ist Teil von HiHarbach, wo die Diakonie de La Tour neben der Stadtwerkstatt noch das Gern-Da-Café betreibt. Inklusion wird in allen Betrieben gelebt. "Entweder suchen sich die Zivis die Diakonie als Einsatzstelle aus oder sie werden von der Zivildienstagentur zu uns geschickt. Bei der ersten Variante haben die Zivis etwas Mitspracherecht, welche Einrichtung bzw. welchen Bereich sie sich wünschen", rät Szepannek angehenden #%Zivildienern.
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