Land Kärnten
Ein startegischer Hitzeschutzplan für kühle Köpfe

- Die Hitze wird auch diesen Sommer vielen Menschen zu schaffen machen.
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Der neue Hitzeschutzplan des Landes Kärnten soll vor allem vulnerable Gruppen, wie Kinder oder ältere Menschen schützen. Schulen und Caritas sehen aber dringenden Aufholbedarf im Bereich der stationären Pflege oder bei der Gebäudeplanung.
KÄRNTEN. Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar - auch Kärnten ist zunehmend von seinen Auswirkungen in Form von Hitzewellen, Starkregen und Dürren betroffen. Um daher die Bevölkerung und dabei insbesondere vulnerable Gruppen besser vor Hitzeerkrankungen zu schützen, hat das Land Kärnten den Hitzeschutzplan kürzlich umfassend überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Mit der Aktualisierung orientiert sich Kärnten am nationalen Hitzeschutzplan des Bundes von 2024 und geht mit eigenen Schwerpunkten gezielt auf regionale Besonderheiten ein.
Caring communities
Das Thema Hitzeschutz beschäftigt auch die Caritas Kärnten seit längerer Zeit und fühlt sich dabei besonders den 138.000 Menschen in Kärnten, die über 65 Jahre alt sind, verpflichtet. "In Klagenfurt arbeiten wir in einem gemeinsamen Projekt mit der katholischen Kirche und der Stadtplanung an der Umsetzung von Orten und Plätzen, die Menschen bei großer Hitzeeinwirkung aufsuchen können", erklärt Caritasdirektor Ernst Sandriesser. Ein erstes Pilotprojekt startet dabei in der Pfarre St. Egyd, das sich an das Konzept der "caring communities" anlehnt. "Das heißt, Freiwillige kümmern sich um ältere und von der Hitze betroffene Menschen", so Sandriesser. Trotzdem sieht der Caritasdirektor noch größeren Handlungsbedarf, vor allem bei der stationären Pflege. "Wir brauchen eine massiv geförderte Initiative zum Umbau jener Einrichtungen, die besonders von der sommerlichen Hitzeextreme betroffen sind. Die Politik muss auf die Versäumnisse reagieren, sonst werden die Hitzetoten noch mehr zunehmen", betont Sandriesser.
Fassadenbegrünung
Auch das Ingeborg-Bachmann-Gymnasium in der Landeshauptstadt hat bereits Maßnahmen für einen besseren Hitzeschutz gesetzt. Neben Schattenplätzen am Schulhof und Jalousien in den Klassenräumen, versucht man auch den Unterricht teilweise ins Freie zu verlegen und die Räume entsprechend zu lüften. "Zwar sind wir in der Nähe des Lendkanals und dem Kreuzbergl, aber durch die südliche Ausrichtung der Fenster, des Glaszubaus und der schlechten Isolierung, müssen wir schon schauen, dass die Räume gut verträglich eingerichtet sind", erklärt Lehrerin Ingrid Huber. Seit längerer Zeit ist daher eine Fassadenbegrünung bzw. auch eine Bewässerung im Gespräch, die aber aufgrund der hohen Kosten abgelehnt wurde. "Das wäre natürlich eine tolle Sache gewesen, aber vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten, wie etwa Klima- und Photovoltaikanlagen, die selbstständig laufen, denn das würde sich auf die Dauer auch rendieren", so Huber.
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