Männergesangsverein Poggersdorf
Ein Verein, auf den man zählen kann
Der Männergesangsverein Poggersdorf ging durch schwere Zeiten und ist heute ein wichtiger Kulturträger der Gemeinde.
POGGERSDORF. In Zeiten politischer und sprachlicher Unstimmigkeiten, nach dem 1. Weltkrieg, fand ein – recht loser – Kirchenchor seine Stimme und einen Weg. 1935 wurde es ein Gesangsverein, welcher am 15. September desselben Jahres sein Gründungsfest als der MGV Poggersdorf zelebrierte. Dann kam das Jahr 1938 und die Vereinstätigkeit zum Stillstand. Harmonium und Notenmaterial wurden beschlagnahmt und beinahe alle Sänger zum Kriegsdienst einberufen. An ein Singen war nicht mehr zu denken. Nach der Heimkehr aus Krieg und Gefangenschaft durfte der Wunsch nach einem Neubeginn des Singens wieder sein.
Ein Wille, ein Weg
So fanden sich 1946 ehemalige Sänger auf die Einladung von Alfred Lamprecht hin zu einer Besprechung im Gasthaus Krassnig ein. Die neuerliche Vereinsgründung wurde beschlossen und eine rege Probentätigkeit setzte ein. So konnte dieser nach einer kurzen Einarbeitung die Leitung des Vereins übernehmen. Die Nachbarvereine St. Michael ob der Gurk, Tainach, Grafenstein, Radsberg, Gurnitz, Ebenthal, St. Thomas am Zeiselberg – nur um einige Chöre zu nennen – wurden seither nahezu jährlich besucht. Der Transport zu diesen Orten erfolgte mangels anderer Fahrgelegenheiten auf Traktoranhängern oder Fahrrädern. So konnte das Interesse am Gesangsleben gefördert werden.
Durch Höhen und Tiefen
In der Gemeinde selbst traten die Sänger in ihren Kärntner Anzügen durch Liedvorträge bei Feierlichkeiten und anderen Vereinen regulär in Erscheinung. Horst Hofstädter, der mit 79 Jahren heute noch ein gern gesehenes Mitglied im Verein ist, nahm einst seinen 16-jährigen Sohn Erhard mit zu den Vereinsproben und mit dem ersten Bier kam dann auch die Liebe zum Gesang - so reifte der Junior mit den Vereinsmitgliedern.
Heute kann Erhard Hofstädter auf 33 Vereinsjahre zurückblicken und steht als Vereinsobmann zu seinen knapp 30 Mitgliedern: "Wir sind Freunde. Auf Harmonie achten wir nicht nur beim Singen". Ob bei Festen der Feuerwehr oder der Brauchtumsgruppe, bei Taufen, Geburtstagen oder Begräbnissen:
„Für uns Sänger war es immer eine Selbstverständlichkeit, auch bei Todesfällen, durch die Lieder Trost und Erbauung für die Hinterbliebenen zu spenden.“ Erhard Hofstädter, Obmann des MGV Poggersdorf.
In all den Jahren gab es für die Sänger Zeiten der Höhen und Tiefen, welche stets gemeistert wurden. Die gemeinsamen Ausflüge sind daher wichtig: Bergwanderungen oder auch Vereinsabende pflegen den Kontakt zu den Sängern und der Bevölkerung. Die letzte Reise unternahmen die Mitglieder ans „bayrische Meer“. Gemeinsam mit 20 Sängern war man stimmfähig unterwegs und hat sich im Flötzinger Bräu in Rosenheim durch den Abend gesungen.
Mitglied werden
Gesucht werden junge Männer nach dem Stimmbruch "mit guter Hand zum Singen". Die Proben finden immer Donnerstags um 20:00 am Islandpferdehof Rapoldi in Leibsdorf statt.
Jährliche Fixpunkte und weitere Termine
Bis 2016 wurden erfolgreiche Faschungssitzungen abgehalten. Leider hat der Verein derweil keinen Veranstaltungssaal in der Gemeinde. Feierliche Fixpunkte sind das Gartensingen im Juni sowie das Adventsingen im Dezember. Geprobt wird derweil schon für das Adventsingen am 9.12. in Poggersdorf und am 10.12. in Leibsdorf.
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