Eine Frisörin mit Herz für Kinder

- Manuela Starch machte ihr Handwerk zur Tugend
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Manuela Starch hat zehn Heimkindern kostenlos die Haare gemacht
Drasendorf (cl). Die 28-jährige Frisörmeisterin hat eigentlich mit ihrem Salon und ihren zwei Kindern im Alter von 1 und 5 Jahren genug zu tun. Da ihr die Kinder aus dem Antonius Kinderheim in Treffen sehr am Herzen liegen, hat sie sich ihr Handwerk zu Nutze gemacht. Sie hat kostenlos ihre Frisördienste zur Verfügung gestellt.
Die Idee kam in einer Sommernacht
"Meine Freundin, die im Antonius Kinderheim tätig ist, hat mir an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse erzählt, dass es immer schwierig ist, wenn sie mit den Mädchen zum Frisör muss.", erklärt Manuela Strach. Das Geld ist knapp bemessen, so gibt es meist nur das "Nötigste" für die Heimkinder. Von Tönen oder Strähnchen kann gar nicht die Rede sein. "Vor allem die Mädchen haben sich dann oft irgendetwas selbst zusammen gemixt oder sich eine Farbe geteilt um sich die Haare zu färben. Was dabei rauskam, sah meist sehr lustig aus.", sagt die 28-jährige Frisörin.
Haare machen statt Spenden
So kam der Mutter von zwei Kindern die Idee, einfach mal die Heimkinder aus Treffen zu sich in den Salon einzuladen und ihnen die Haare zu machen. "Zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, wieviele das ungefähr sein könnten. Ich war total gespannt.", lacht Manuela. "Aber das war mir egal, ich wollte nichts spenden, sondern etwas tun." Zur Freude der Frisörin hat sie einen kleine Produktspende zu diesem Zweck erhalten.
Einen ganzen Tag lang wurden die Haare gemacht
Für zehn Mädchen ist ihr Salon dann an einem Samstag geschlossen geblieben. "Manche sind sogar schon um 5 Uhr aufgestanden, nur um rechtzeitig für die Abfahrt zu mir fertig zu sein", erzählt sie beeindruckt. Von 9 Uhr früh bis abends um acht wurden den 8 bis 16-jährigen die Haare gemacht. "Wir haben neben Haare waschen und Pflege vor allem bei den Größeren auch Strähnchen eingeschweißt und Tönungen aufgetragen. Zwischendurch gab für den kleinen Hunger Frankfurter Würstchen, mein Schwiegervater hat sogar extra Muffins gebacken."
Im Wert von 1.000 Euro
Alles in allem hat die Frisörmeisterin, wenn sie Produkte und Dienstleistungen zusammen rechnet, für rund 1.000 Euro gearbeitet, aber das war es ihr Wert. "Die Mädchen waren so nett und zuvorkommend und konnten es gar nicht abwarten, bis sie dran waren. Und sie wussten sehr wohl, was die einzelnen Behandlungen normalerweise kosten und haben dies auch dementsprechend geschätzt.", so Starch.
"Es war ein wundervoller und lustiger Tag und ich werde es nächstes Jahr wieder machen."
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