Neue Ausstellung im Museum Moderner Kunst Kärnten
Empfindliches Gleichgewicht

Standbild aus dem Super-8-Film "Reitschulgasse 4" von Arnulf Ploder, Installation im MMKK von Hubert Lobnig | Foto: Lobnig/Ploder/MMKK
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  • Standbild aus dem Super-8-Film "Reitschulgasse 4" von Arnulf Ploder, Installation im MMKK von Hubert Lobnig
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Neue Ausstellung im MMKK: "Empfindliches Gleichgewicht" mit Arbeiten von Iris Andraschek und Hubert Lobnig.

KLAGENFURT (chl). "Empfindliches Gleichgewicht" ist der Titel der neuen Ausstellung im "Museum Moderner Kunst Kärnten" (MMKK). Gezeigt wird sowohl das eigenständige als auch das gemeinsame Schaffen des Künstlerpaares Iris Andraschek und Hubert Lobnig.
Lobnig stammt aus Völkermarkt, hat an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien studiert, ist seit 1993 Lehrender für Experimentelle Gestaltung und seit 2014 Professor für Künstlerische Praxis an der Kunstuniversität in Linz.
Andraschek stammt aus Horn (NÖ), studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien sowie an den Freskoschulen in Bozen und Rom. Längere Arbeitsaufenthalte führten sie unter anderem nach China, Kanada, Kalifornien und New York. Beide Künstler sind Mitglieder der "Wiener Sezession" und leben in Wien.

Ungleichgewichte

Der Ausstellungstitel verweist einerseits auf die Kooperation der beiden Künstler in Gegenüberstellung mit dem autonomen Schaffen, andererseits auf die Auseinandersetzung mit aus dem Gleichgewicht geratenen Themen wie Umwelt, Natur, Kultur, Gesellschaft etc.
Die künstlerische Arbeit von Andraschek wie auch von Lobnig ist eine "Auseinandersetzung mit der Realität, mit heutigen Lebensbedingungen – für den Einzelnen wie für das Kollektiv. Sie kreist um Fragestellungen von aktueller gesellschaftspolitischer Relevanz", erklärt MMKK-Direktorin Christine Wetzlinger-Grundnig. Es gehe dabei aber nicht um eine rationale Analyse, sondern vielmehr um ein engagiertes Betrachten von Gesellschaft, ein Abtasten von Phänomenen oder Problemen, ein Hinterfragen und eventuell Neuinterpretieren von Prägungen und Normen. "Sie bedienen sich dabei der Mittel der Zeichnung, der Fotografie, des Videos, der Objektkunst und der Installation."

Verschränkungen

"Bei der Konzeption der Ausstellung haben wir darauf geachtet, dass sich unsere eigenständigen Arbeiten und die gemeinsamen Arbeiten verschränken", erklärt Lobnig. Wichtig war beiden auch, dass die Arbeiten "vor Ort andocken", beispielsweise an die Geschichte des Hauses (die Burg, das heutige MMKK, war bekanntlich Gestapo-Hauptquartier), an die Hausbesetzung der Reitschulgasse 4 in den 1970er-Jahren oder an den Sprengstoffanschlag 1979 auf das Heimatmuseum (Neue Burg) in Völkermarkt.
"Kärnten ist ein Ort, wo Geschichte sehr emotional geschrieben wird", sagt Lobnig in Erinnerung an den Anschlag, aber auch an die Hausbesetzung, bei der er als 15-Jähriger gerne dabei gewesen wäre, aber nicht durfte.
In Schaukästen gezeigt, immer in Relation zum jeweiligen der elf Ausstellungsräume, werden auch gemeinsame Arbeiten von Andraschek und Lobnig für den öffentlichen Raum.

Im Schatten

Im Schatten der Installation in Raum 11 mit dem Titel "Das Regal" (eine Auseinandersetzung mit der NS-Zeit bestehend aus 25 Kunststoffköpfen mit Echthaar und Büchern aus und über die Zeit des Nationalsozialismus) wurden ("vermutlich noch nie gezeigte", so Wetzlinger-Grundnig) Gemälde der Kriegsmaler Hermann Poschinger (zerstörte Brücken aus dem Jahre 1941) und Ernst Vollbehr (Bilder vom Loibl-Tunnel/Außenstelle des KZ Mauthausen) aus der Kunstsammlung des Landes bzw. des Depots des MMKK, gehängt. Als unmittelbaren, und wohl auch mahnenden, Konnex der Ausstellung zur Geschichte des Hauses.

ZUR SACHE
Iris Andraschek und Hubert Lobnig: „Empfindliches Gleichgewicht“: Ausstellung mit MMKK (Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8), bis 20. Jänner 2019.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr. Infos, auch über das vielfältige Begleitprogramm: www.mmkk.at.

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