Klagenfurter auf Abwegen
In der Pension als Volenteers nach Indien
Gerfried und Gerhild Mory, Klagenfurter Pensionisten, helfen in Indien mit, Volksschullehrer weiterzubilden und erzählen vom Land und ihren Erlebnissen.
KLAGENFURT. „Wir sind hier in Ravulapalem in Indien inmitten von Bananenfeldern und Hühnerfarmen in einer Stadt mit rund 20.000 Einwohnern“, sagen Gerhild und Gerfried Mory. Die beiden pensionierten Klagenfurter, Gerfried war Schulleiter einer Schule für Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen, Gerhild als Sprachheillehrerin in Klagenfurt aktiv, sind beide seit drei Jahren in Pension. Die Idee dazu kam beim Besuch eines ähnlichen Projekts auf den Philippinen. „Unsere Tochter war mit Mann und Kindern ein Jahr lang im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahrs dort, wir haben sie besucht und sind zu dem Entschluss gekommen, so etwas auch einmal zu machen“, so Gerfried Mory. Die Wahl Indien war dann eher zufällig. „Hier wurden unsere Fähigkeiten am ehesten gebraucht“, erklärt die pensionierte Sprachheillehrerin.
Sprache als Werkzeug
Besonders gefragt war ohnehin sie, ihr Mann war quasi mit im Paket dabei. „Das Projekt heißt „Power of Language“, Gerhild bietet hier Lehrerfortbildungen vor allem für die Volksschullehrer an“, erzählt ihr Ehepartner. Die Workshops werden auf Englisch gehalten und dann in die Landessprache übersetzt, auch Videos werden aufgenommen, übersetzt und dann den Lehrern zur Verfügung gestellt. Im Projekt sind die beiden Klagenfurter noch bis Mitte Feber, insgesamt also rund vier Monate. „Danach haben wir uns etwas Urlaub verdient, wir bleiben noch in Indien und schauen uns einiges an“, freut sich der pensionierte Direktor.
Verkehr als Herausforderung
Das Leben in Indien ist anders, als die beiden es sich vorgestellt haben. „Wir hatten ein bestimmtes Bild von Indien in unserem Kopf, das hat sich nicht bestätigt, es ist hier kaum Elend zu sehen, es sind alle sehr zuvorkommend und freundlich, wir haben keine negativen Erfahrungen gemacht“, ist die Lehrerin froh. Die größten Unterschiede seien der Verkehr, der sehr dicht und ohne Gehwege verläuft, und das nicht vorhandene Umweltbewusstsein, wodurch am Straßenrand viel Müll liegt.
Weiter ins Abenteuer?
Ob sie noch einmal so ein Abenteuer angehen wollen, bleibt noch offen. „Wir haben darüber gesprochen, aber: Wir fahren erst einmal heim, dann schauen wir weiter“, sagen die Morys. Für die beiden Pensionisten ist da auch ihr Alter mitentscheidend. „Schön wäre es aber auf alle Fälle“, so das Fazit.
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