"Klebefleisch" - der nächste Nepp der Lebensmittelbranche

- hochgeladen von Elisabeth Krug
In Deutschland wurden jüngst Fleischmanipulationen bekannt, wonach einige Hersteller Lachs-, Nuss- oder luftgetrockneten Schinken anbieten, bei dem kleinere Fleischteile mit Hilfe des Enzyms Transglutaminase zusammengeklebt wurden. Es sei zu befürchten, dass derartige Schinkenprodukte auch in Österreich in Verkehr gebracht werden und damit Konsumentinnen und Konsumenten sowie Behörden getäuscht werden.
SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier brachte diesbezüglich eine parlamentarische Anfrage an Gesundheitsminister Alois Stöger ein.
Preiskampf als Ursache?
Die Ursachen für derartige Praktiken im Lebensmittelbereich liegen unter anderem im Preiskampf des Lebensmittelhandels und der Ernährungswirtschaft. Es sei zu überlegen, inwieweit dieses Verfahren mit Enzymen extra gekennzeichnet werden muss, damit eine Irreführung der Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Behörden ausgeschlossen werde.
Maier: „Herstellungs- und Vertriebsverbot von Klebefleisch“
"Dem Problem ist nur auf europäischer Ebene beizukommen, hier müsste ein generelles Herstellungs- und Vertriebsverbot von 'Klebefleisch' und auch derartiger Enzyme eingeführt werden", forderte Maier. "Denn, wie auch die deutschen Verbraucherschützer schon festgestellt haben: Wer rohen Schinken kauft, erwartet keine zusammengesetzten Teilstücke, sondern ein Stück gewachsenes Muskelfleisch. Heute ist es der Rohschinken, morgen das zusammengeklebte Grillsteak", so der SPÖ-Konsumentenschützer.
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