Lehre in unserem Bezirk
Lehrausbildung wird immer internationaler

Markus Polka, Leitung Marketing & Strategie Bezirksstellenleiter Klagenfurt & Klagenfurt Land spricht über die  Lage der Lehrlinge aus unserem Bezirk. | Foto: WKK/Helge Bauer
  • Markus Polka, Leitung Marketing & Strategie Bezirksstellenleiter Klagenfurt & Klagenfurt Land spricht über die Lage der Lehrlinge aus unserem Bezirk.
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Die WOCHE im Gespräch mit Bezirksstellenleiter Markus Polka über Chancen und Trends in der Lehre.

Wie sehen Sie die aktuelle Lage in Klagenfurt, was den Lehrlings und Fachkräftemangel betrifft?
Markus Polka: In Klagenfurt ist die Situation am Lehrstellenmarkt aus betrieblicher Sicht derzeit wesentlich besser als im Bundeslandschnitt. In Klagenfurt kamen am 31. August 2021 auf eine sofort verfügbare Lehrstelle immerhin 1,4 sofort verfügbare Suchende. Über das gesamte Bundesland gesehen sind es nur 0,7. In den größeren Berufsgruppen wie Metall- und Elektro, Handel und Baugewerbe liegt die Zahl der Suchenden auf dem Niveau der gemeldeten Lehrstellen oder geringfügig darüber. Einzig im Tourismus stellt sich die Situation anders dar (0,3 Suchende pro Lehrstelle). Da Angebot und Nachfrage sich aber immer nur bedingt decken, bedeutet das aber natürlich nicht, dass die Lehrlingssuche für die Klagenfurter Unternehmen nicht auch herausfordernd wäre.

Was unternimmt die WKK Klagenfurt, um diesen Mangel entgegenzuwirken?
Was Image und Attraktivität der Lehrausbildung betrifft, zeigt sich, dass unsere zahlreichen Bemühungen Früchte tragen und dass wir uns am richtigen Weg befinden. Beispielhaft möchte ich unsere mittlerweile bekannte Talenteakademie hervorheben, die es sich – entsprechend diverser Fördereinrichtungen im Spitzensport – zur Aufgabe gemacht hat, die talentiertesten Lehrlinge auf ihrem Weg zu Topleistungen zu begleiten, zu fördern und vor den Vorhang zu holen. Sehr hohe Erwartungen setzten wir unter anderem auch auf die Duale Akademie, die im Herbst 2022 starten und Maturanten neben einer verkürzten Lehrzeit ein äußerst attraktives Ausbildungspackage bieten wird. Um den aktuellen Herausforderungen bestmöglich entgegen zu treten, muss man aber selbstverständlich in verschiedensten Bereichen Maßnahmen treffen. Einen weiteren Schwerpunkt setzen wir im Bereich des Matchings von Lehrinteressierten und ausbildenden Unternehmen. So starten wir zum Beispiel gerade mit der Umsetzung einer eigenen Schnupperplatzbörse.

Was sind ihrer Meinung nach die Vorteile einer Lehre?
Die Lehre bietet eine unglaubliche Chancenvielfalt! Der Slogan „Karriere mit Lehre“ könnte nicht aktueller sein. Lehrabsolventen haben, wie uns diverse Studien zeigen, vielfach bessere Aussichten am Arbeitsmarkt und bessere Verdienstmöglichkeiten als AHS- oder BHS-Absolventen. Mehr als die Hälfte der heute aktiven und erfolgreichen Unternehmer haben beispielsweise mit einer Lehre angefangen. Wir haben auch die Möglichkeit geschaffen, dass Lehrlinge aus Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien Teile ihrer Ausbildung in den Nachbarregionen absolvieren können.

Welche Bereiche sind in unserem Bezirk gut mit Lehrstellen besetzt?
Betrachtet man die Top 10 Lehrberufe in Kärnten vergleichsweise mit jenen in Klagenfurt, fällt auf, dass von den größeren Berufen die Berufe Kraftfahrzeugtechnik, Bürokaufmann und Hochbau vergleichsweise stark ausgebildet werden. Aber auch in diesen Berufen gibt es noch unbesetzte Lehrstellen.

Wo werden hängeringend Lehrlinge gesucht?
Die meisten unbesetzten Lehrstellen gab es per 31.8. im Handel, im Tourismus, den Metall- und Elektro und den Bauberufen. Außer bei den Fremdenverkehrsberufen stand den Lehrstellen wie oben ausgeführt zumindest auch eine ähnlich hohe Zahl an Suchenden gegenüber.

Das Thema Gehalt wird immer wieder als Gegenargument genannt: Was sagst Sie dazu?
Die Lehrlingseinkommen sind in den letzten Jahren vielfach bereits stark angehoben worden. Lt. einer WKO Auswertung erhalten Lehrlinge der Metalltechnik um 21 Prozent, in der Tischlerei um 17 Prozent und im Handel um fast 25 Prozent mehr, als im Jahr 2017. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass die Lehre ein Ausbildungsverhältnis ist, das für die Lehrberechtigten mit vielen Pflichten und hohen direkten und indirekten Kosten verbunden ist. Inwieweit die aktuellen Sätze in den verschiedenen Berufen angemessen sind, kann nur auf Ebene der einzelnen Branchen beurteilt werden. Die Zufriedenheit der Lehrlinge mit der Ausbildung ist zudem auch von vielen anderen Faktoren wie Anerkennung, Wertschätzung, Selbstverwirklichung oder Flexibilität und nicht nur vom Verdienst abhängig.

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